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Z wie Zentrum
Als Wirtshauskind wollte Christa Zieg...

Z wie Zentrum

Als Wirtshauskind wollte Christa Ziegelböck nicht in einer Reihe mit vielen stehen und hat das CAFE Z vor acht Jahren dort eröffnet, wo damals fast nichts war: am Kardinal-Rauscher-Platz im 15. Bezirk. Heute ist das Cafe Z eine Perle und Institution: für alteingesessene AnrainerInnen und die neue hippe Community.

Christa über …

… sich: Ich komme aus der Sozialarbeit, bin aber so etwas wie ein Wirtshauskind. Ich habe mit sieben Jahren im Gasthaus meines Onkels das erstes Bier gezapft und mit zwölf kellneriert. Das hat mir unglaublichen Spaß gemacht.

… das Cafe Z: Ich haben mir damals einige Lokale angeschaut. Dann hat mir eine Freundin gesteckt, dass der Vorbesitzer hier zusperren wird und bin sofort vorstellig geworden. Das Lokal war bereits vergeben, aber ich habe mir ein Gespräch beim Eigentümer ausbedungen, damit er weiß, gegen wen er sich entscheidet. Ich wollte unbedingt diesen Ort mit dem Charme der frühen 1960er Jahre bespielen. Am Ende des Gesprächs habe ich dann den Zuschlag gehabt.

… die zähen Jahre: Es hat es ein paar Jahre gedauert, bis es gelaufen ist. Mein ehemaliger Chef war wie ein Mentor in dieser Zeit. Er hat gesagt, ‚Das Konzept ist gut, der Ort ist gut. Wenn du die finanziellen Mittel hast, es drei Jahre durchzustehen, wird es funktionieren.‘ So war es dann auch, aber die Aufbauarbeit war zäh.

… das Konzept: Immer frisch produziert, nichts auf Vorrat, kaum Abfälle. Neben unseren Galettes und Crêpes bieten wir auch einen vegetarischen Mittagstisch an und alle MitarbeiterInnen sind angehalten, mit den Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen. Es kann sein, dass um 14:00 Uhr das Mittagsmenü ausverkauft ist. Es wird jeden Tag frisch gekocht.

… den 15. Bezirk: Ich lebe seit mehr als 20 Jahren im Grätzl und habe bemerkt, dass sich was tut. In den letzten vier, fünf Jahren sind viele junge Familien zugezogen und viele Kunst- und Kulturschaffende haben Ateliers gegründet. Davor war der Bezirk ja lange abgehängt, der ärmste Bezirk Wiens. . Auch wenn es mir nicht gefällt, dass die urbane Entwicklung auch Menschen verdrängt,  ich hätte das Lokal ohne diese Perspektive nicht eröffnen können.

… die Gäste: Ich liebe die Heterogenität meiner Gäste. Es sitzen die älteren Damen und Herren hier und schlemmen Cremeschnitten und Kaffee neben den vielen jungen Leuten, die den modernen Zuzug repräsentieren. Mein Zugang ist, dass jeder mit jedem respektvoll umgeht. Als Team haben wir einen vertrauensvollen Umgang miteinander. Das spüren und wertschätzen auch die Gäste.

Nice to meet you

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