In der ehemaligen Großbäckerei Mölk im Innsbrucker Stadtteil Dreiheiligen ist das Prinzip des Teilens tief verwurzelt – mit allen möglichen Verästelungen. Zwischen Kulturbetrieb mit Selbstbedienungskaffee und Coworking-Space im Stockwerk darüber rettet die FELD:SCHAFFT überschüssiges Gemüse vor dem Häcksler. Wo früher Semmeln gebacken wurden, wird heute Gemüse aus der Region fermentiert oder eingeweckt, zu Suppenwürze verarbeitet oder als Füllung für Teigtaschen verwendet. Ziel des siebenköpfigen Teams ist es, Food Waste aufzuzeigen und zu verringern.
Philipp über …
… das Konzept: Wir machen Caterings und kochen für verschiedenste Events. Das Besondere bei uns ist, dass wir gerettete Lebensmittel verwenden. Dafür haben wir Kooperationen mit Bauern hier in Tirol, also aus dem Inntal, von denen wir verschiedenstes saisonales Gemüse bekommen. Und wir beziehen auch gerettetes Obst und Gemüse auf Food-Sharing-Basis. Dafür haben wir eine Kooperation mit einer regionalen Supermarktkette. Und alles, was wir nicht auf geretteter Basis bekommen, beziehen wir in Bio-Qualität und so lokal wie möglich.
… Saisonales: Bei der Verarbeitung sind wir sehr reaktiv und nehmen, was anfällt. Es kann zum Beispiel sein, dass große Mengen an nicht verkauften Rohnen (rote Rüben, Anm.) bei den Bauern anfallen, die nicht verkauft werden können. Wir nehmen ihnen dann so viele ab, wie wir verarbeiten können, verarbeiten sie direkt für entsprechende Events oder machen sie haltbar.
… haltbare Gerichte: Für die Haltbarkeit fermentieren wir das Gemüse oder wecken es ein, damit wir es bei Events als Schöpfgerichte oder in Teigtaschen auf den Tisch bringen können. Im Herbst stellen wir große Mengen Suppenwürze in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Tirol her.
… das Team: Wir haben hier ein siebenköpfiges Team und versuchen, die Produktion so zu gestalten, dass sich jede und jeder einbringen und neue Ideen umsetzen kann. Aber bei der Rezeptentwicklung sehe ich mich verantwortlich.
… Reis aus Innsbruck: Wir sind eine Genossenschaft und nachhaltige, am Gemeinwohl orientierte Prozesse sind uns wichtig. Deshalb betreiben wir auch den Innsbrucker Weltacker. Dort bauen wir auf 2000 Quadratmetern die Ackerkulturen dieser Welt im gleichen Verhältnis an, wie sie auf den Feldern weltweit wachsen – also etwa auch Reis oder Soja. Der Weltacker ist Teil unseres Bildungsprogramms, mit dem wir die Problematik und Vermeidung von Lebensmittelverschwendung aufzeigen wollen.