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Die Welt in einem Salon
Das MAGDAS Hotel und Lokal beim Prate...

Die Welt in einem Salon

Das MAGDAS Hotel und Lokal beim Prater war bereits eine Institution. Im Frühjahr 2023 hat der Caritas-Lehrlingsbetrieb den neuen Standort in der Ungargasse bezogen: Für das „Vienna City“ wurde ein früheres Priester-Wohnhaus zum Wohlfühl-Hotel umgestaltet – mit lichtem Lokal im Foyer, dessen Sichtachsen zwischen offener Küche, Innenhof-Schanigarten und breiter Fensterfront zur Straße liegen. Gabriela Sonnleitner (Bild li. mit Pauline und Jankir) schupft auch den neuen Laden gemeinsam mit ihrem Team.

Das Konzept, Menschen mit Fluchthintergrund Chancen zu ermöglichen, ist gleich geblieben. Auch am neuen Standort wurde intensiv Upcycling betrieben: zum Beispiel bei den Tischplatten aus alten Schranktüren oder bei der Bartheke aus einem alten Beichtstuhl. Neu ist die größere Mittags- und Abendkarte und noch mehr Professionalität an allen Ecken und Enden. Das Magdas ist etwas schicker und reifer geworden – und bleibt doch ein Ort der Integration für alle.

Gabriela über…

… sich: Mein erster Job war in der Tourismusagentur der Stadt Wien. Von 2000 bis 2010 habe ich die Kommunikation der Caritas geleitet, bin dann wieder in die Wirtschaft zurück. 2015 wurde ich gefragt, ob ich das magdas machen will. Und was soll ich sagen: Ich liebe es, Lokal- und Hotel-Wirtin zu sein.

… magdas Überzeugung: Magdas ist eine kleine Social Business Gruppe und hat mehrere Betriebe. Uns gibt es nur weil wir davon überzeugt sind, dass unsere KollegInnen mit Fluchthintergrund großartige Menschen sind und Österreich bereichern. Und ich denke, das gelingt sehr gut. Es ist toll, gemeinsam mit dem Team neue Standorte zu entwickeln. Wir haben mit dem Hotel beim Prater und einer kleinen Bar begonnen, wo wir Speisen und Getränke angeboten haben. In der Ungargasse haben wir jetzt ein A la Carte-Lokal mit komplett renoviertem Hotel.

… das Food-Konzept: In unserem alten Haus stand der Schriftzug „Die Welt in einem Salon“. Aufgetischt werden Gerichte aus jenen Ländern, aus denen meine KollegInnen kommen. Und das in guter Qualität und mit regionalen Produkten. Wir haben viele vegane und vegetarische Speisen und einen hohen Bio-Anteil. Wir kochen mit vielen verschiedenen Nationen zusammen und jeder bringt seine Spezialitäten ein – auch einmal was typisch Österreichisches.

… die Angst vor Neuem: Wir bilden in unserem Lokal Lehrlinge aus. Bei der Begutachtung, ob wir als Standort taugen, hat der Zuständige die Speisekarte in die Hand genommen und gemeint: „Aber damit machen Sie keine Lehrlingsausbildung.“ Er meinte die wenigen Gerichte auf unserer kleinen, feinen Karte. Wir konnten ihn dann überzeugen, dass unsere Karte oft wechselt und jeden Mittag ein neues Gericht serviert wird. Es ist manchmal herausfordernd, hierzulande etwas Neues zu machen – das zeigt auch die Diskussion über die vegane Kochlehre. Auch ich wurde von einem unserer Lehrlinge schon gebeten, wir sollten auch im magdas Lokal mehr Fleisch kochen, weil in der Berufsschule nur Fleischgerichte geprüft würden.

… Motivation zuerst, Talent später: Menschen, die zu uns kommen, müssen vor allem eines sein: motiviert. Vor einigen Jahren hat Gulet aus Somalia bei uns eine Kochlehre begonnen. Er konnte anfangs kaum ein Messer richtig halten. Und unser damaliger Küchenchef hat sich fast geweigert, ihn zu nehmen. Aber Gulet wollte unbedingt Koch werden, das war sein Lebenstraum. Wir beantragten eine verlängerte Lehre für ihn, Gulet hat sich heineingekniet und kann heute super kochen. Er hat ein bissel länger gebraucht, aber dafür sind wir da.

… Mut zur Extrameile: Wir haben viele supertalentierte junge Menschen hier. Hin und wieder tut sich jemand am Beginn aber auch schwer, und wir fragen uns, ob er/sie das auch lernen wird? Und es ist so schön, wenn wir dann erleben wie ihm oder ihr der Knopf aufgeht. Dafür brauchen wir ein tolles Führungsteam, das wir zum Glück gefunden habe. Unser stv. Serviceleiter Roland hat zum Beispiel schon im Habibi&Hawara ausgebildet und ist ein super Trainer. Wenn es dir zu mühsam ist, junge Menschen auszubilden und dabei vielleicht eine Extrameile zu gehen, bist du bei magdas nicht richtig. Wir verabschieden uns nicht sofort, wenn es Schwierigkeiten gibt.

… geben und geben: Wir sind ein tolles internationales Gastroteam mit dem kleinen Extra, dass unsere Arbeit ein bisschen mehr Sinn macht. Unser Team brennt für gutes Essen, feines Service, gutes Miteinander, aber besonders für die Menschen, die wir ausbilden.

Nice to meet you

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