Die Herrengasse im Herzen von Wien ist eine der ältesten Gassen der Stadt. Hier trifft Tradition auf Tradition – mit einem Beinschinken, dessen Ursprünge in die Kaiserzeit zurückreichen. Die THUM SCHINKENBAR ist aber nicht nur Heimat des besten Beinschinkens der Stadt (des Landes, der Welt?) – auf Wunsch im Semmerl von Joseph Brot. Bei Wirtin Julia Lutter fühlen sich Menschen einfach willkommen, ob beim schnellen Einkauf oder beim Glaserl Prosecco danach. Im Sommer ’23 wird umgebaut und alles soll noch besser werden. Na dann!
Julia über …
… sich: Ich komme aus einer Architekten-Familie und ich bin ausgeschert. Als junge Frau habe ich mich in die Gastro verzupft und bin hängengeblieben. Zwischendurch war ich jahrelang mit Kind und Hund zuhause. Dann hat mir Roman Thum die Möglichkeit eröffnet, mit der Schinkenbar wieder beruflich durchzustarten.
… die Bar: Roman hat die Thum Schinkenbar im November 2022 als Popup eröffnet und zunächst selbst geführt. Roman und ich sind schon lange befreundet und ich habe in der Bar mitgeholfen. Als er mich schließlich gefragt hat, ob ich übernehmen will, habe ich sofort zugesagt. Roman hat es mir auch leicht gemacht und mich in allen Belangen sehr unterstützt. Es wäre einfach dumm gewesen, nein zu sagen.
… den Schinken: Thum Schinken gibt es seit über 160 Jahren. Raimund Thum hat ihn 1860 nach Wien gebracht und den Prager Schinken für den Kaiser zum Beinschinken verfeinert. Unser Schinken ist qualitativ hochwertigst, Roman legt sehr viel Leidenschaft und Knowhow in die Produktion. Ja, ein Schinkensemmerl aus dem Supermarkt ist billiger, aber unser Thum Schinken im Handsemmerl von Joseph Brot schmeckt unvergleichlich besser. Wer es ausprobiert, wird das bestätigen.
… das Publikum: Wir sind hier im Herzen von Wien und ich habe von der älteren Dame über TouristInnen bis zum jungen Hipster ein breites Zielpublikum in der Frequenzlage. Manche Leute kommen herein, weil sie Thum kennen, TouristInnen wollen einfach etwas zu essen haben. Du hast alte Tradition und das Neue, das sich hier trifft. Das macht es so spannend und lustig. Ich finde es nett, wenn hier eine alte Dame hereinkommt und wie seit Jahr und Tag 12 Tag Schinken möchte, handgeschnitten und aufgelegt, mit Kren dazu.
Was hier jetzt schon passiert: Die Leute kommen alleine und bleiben nicht alleine. Weil sie sich zusammensetzen oder ich sie als Wirtin zusammensetze und darauf achte, dass sie sich wohlfühlen.
… Schinken/Käse: Meine Schulfreundin Minttu bietet die mit Frau Svensson in der Kettenbrückengasse tollen Rohmilch- und Hartkäse von kleinen ProduzentInnen aus Tirol und Vorarlberg an. Und – Frauenpower – wir unterstützen uns. Ich habe jetzt ihren Käse hier und es ist total nett, denn ich muss keine großen Mengen bestellen, wir machen uns das aus, sie bringt etwas vorbei und wenn wir dann Schinken-Käsetoast machen, hilft sie mir.
… Familien-Planung: Mein jüngster Bruder Fabian Lutter ist Architekt und wird den Umbau in der Schinkenbar machen, darauf bin ich unheimlich stolz. Wir wollen einen besseren Übergang schaffen zwischen Verkauf und Gastro. Wer Schinken oder Käse einkaufen möchte, soll das in Ruhe machen können. Wer sich anschließend zu einem Fluchtachterl und ein Plauscherl entschließt, wird im hinteren Teil willkommen sein.
Fabian reiht sich hier in die Familientradition ein. Mein Vater Heinz Lutter ist seit mehr als 40 Jahren Architekt. Und mein Bruder Jonathan Lutter hat mit dem Architekturbüro KLK einige prominente Gastro-Umbauten gemacht, darunter die Mochi-Lokale.