Skip to main content
Schreibtisch >> Schneidbrett
Vor zehn Jahren macht die Journalisti...

Schreibtisch >> Schneidbrett

Vor zehn Jahren macht die Journalistin Heidi Mayrhofer den radikalsten Schritt ihres Berufslebens und wechselt vom Schreibtisch in die Küche. Ihr kleines, feines und etwas verstecktes Lokal ZUPPA läuft von Anfang an gut. Das Konzept eines hochwertigen und gesunden Mittagstischs inmitten von Junk Food wird gerne angenommen. Doch dann kommt die Konkurrenz: das Home Office. 

Heidi über…

… sich: Ich wollte schon als Teenager in die Gastronomie, aber meine Eltern haben das damals nicht zugelassen. Also wurde ich Kunsthistorikerin und landete im Journalismus. Zuletzt habe ich mich für die Chefredaktion eines Lifestyle-Magazins in Deutschland beworben und hätte es fast geschafft – aber eben nur fast. Ich hatte keinen Job mehr. Wenn das nicht gewesen wäre, hätte ich den Mut zum Umstieg nicht gehabt.

… das Konzept: Früher hatten wir sechs verschiedene Suppen, die wöchentlich wechselten. Mit der Pandemie wurden wir eher Streetfood und Takeaway-lastig. Wir haben unsere Klassiker, Hühner Curry oder Gemüsecurry. Ich wage mich auch an vegane Küche, zum Beispiel Karfiol Steak oder im ganzen gebackener Sellerie. Im Sommer mache ich warme Gemüsesalate und alles Grüne kommt frisch hinein. Die Karte ändert sich eigentlich ständig.

… das Kochen: Ich liebe das Kochen und ich stehe jeden Tag gerne in der Küche. Früher hatte ich einen Koch, er war teuer, nicht gut und hat immer halb im Ernst gemeint, ohne ihn ging’s nicht. Jetzt mache ich alles alleine und bin stolz darauf, auch wenns viel ist. Ich würde ich mir auch keinen Koch mehr nehmen, lieber eine gute Küchenhilfe, die gut zuarbeiten kann. Das Kochen gebe ich nicht mehr her (lacht).

… KO durch HO: Das Klientel ist eher in meinem Alter, und der eine oder andere Studierende. Meine KundInnen schätzen die Qualität, die es hier in dieser Gegend sonst nicht gibt. Wir machen wirklich alles frisch und selbst, bis zu den Dips und Dressings. Früher kamen sie aus den Büros der Finanzmarktaufsicht ums Eck, aus der Nationalbank oder dem Rathaus. Jetzt sind alle immer noch im Home Office und das ist eine Katastrophe.

… den BeWirt*-Faktor: Ich mag den direkten Umsetzungserfolg. Wenn ich früher einen Artikel geschrieben habe, wusste ich nie, ob er gefällt. Hier freue ich mich wenn die Leute nach oder mit gutem Essen und ein bisschen Plauderei mit einem Lächeln rausgehen. Ich bin Gastgeberin aus Leidenschaft.

Nice to meet you

Gusto Guerilla Touren