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Der braut sich was
12 Jahre war Raf Toté für Microsoft i...

Der braut sich was

12 Jahre war Raf Toté für Microsoft in der Welt unterwegs. Die Liebe verwurzelte ihn in Wien, der Wunsch nach etwas Sinnvollem trieb ihn zunächst zu Wiener Hobbybrauern. Dann wurde er Bier Sommelier. Unterdessen reifte die Idee einer eigenen Marke. Ein belgisches Bier sollte es werden, mit komplexen Körper, wie Champagner in der Flasche nachgereift und aus bauchigen Gläsern genossen, damit sich die Aromen entfalten können. Ein Bier für Genießer. Es heißt „Der Belgier“, no na.

Raf Toté über …

… Bier und Bier: Hierzulande genießt man Bier eher als Durstlöscher. Im Supermarkt sind von 30 Biersorten 25 hell. In Belgien ist Bier ein Genussmittel. Es gibt Trappistenbiere, Sauerbiere, eine viel größere Vielfalt. Das ist auch historisch gewachsen, weil belgische Wirtshäuser bis in die 1980er Jahre keinen gebrannten Alkohol ausschenken durften. Deshalb ist die Nachfrage nach Starkbieren gestiegen.

… das Brauen: Ich überlege mir, wohin will ich im Geschmack, was fehlt mir noch? Das können Gewürze sein, oder auch Obst. Bei meinem „I love you, Honey“ gebe ich Orangen dazu und setze das Bier ein bisschen dünkler an. Honig ist natürlich auch dabei. Die Idee kam von der Schwiegermutter. Eines Tages ist sie mit einem Topf Honig vorbeigekommen und hat gemeint, ich soll was daraus machen.

… Experimente: Ich experimentiere in kleinen Mengen und braue 20, 30 Liter. Jeder Schritt, jede Zutat und Zeitpunkt dokumentiere ich ganz genau, dann kann ich ein gutes Ergebnis auch reproduzieren. Trotzdem schmeckt es jedes Jahr anders. Und ich ändere auch mein Rezept jedes Mal ein bisschen. Dieses Suchen und Probieren ist das Schöne am Brauen.

… Hopfen & Malz: So gut wie alle Rohstoffe beziehe ich aus der Region. Quellwasser ist einfach, das kommt in Wien aus der Leitung. Mein Malz kommt aus der Wiener Mälzerei Stamag. Ich nehme Saazer Hopfen aus Tschechien oder Styrian Golding aus Slowenien. Das sind kleine Mengen, die man in einer Hand fassen kann. Hopfen ist sehr intensiv.

… Geselligkeit: Ich bin gerne Gastgeber. Wenn ich wo mein Bier ausschenke und die Leute lachen und reden miteinander und ich sehe, dass es ihnen schmeckt – natürlich in Maßen: Dann verkaufe ich nicht nur Bier, sondern sorge für Geselligkeit. Das ist meine Motivation hinter dem Brauen.

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