Einen Laden haben, der gute Produkte mit kleinem Fußabdruck hat. Der einen Mittagstisch wie selbst gemacht anbietet, mit veganer Option. Den du mit Liebe und Herzblut betreiben kannst. So einen hat Günther Harather immer gesucht und mit seinen Kindern Janna und Nico schließlich gefunden – obwohl, zunächst gab es nur die Inneneinrichtung. Mittlerweile ist HOLIS MARKET ein Pionier der unverpackt-Läden im 7. Bezirk. Janna und Nico führen den Familienbetrieb.
Janna über …
… den Start: Das holis gab es davor schon in Linz, es hat dort aber leider nicht funktioniert. Unser Vater ist zufällig über die Konkursmasse gestolpert und hat die komplette Inneneinrichtung spontan aufgekauft, weil er so begeistert war vom Konzept. Funfact: Die Spender sind alle aus Stahl, weil der Architekt damals meinte, sie würden gut zur Stahlstadt Linz passen.
… das Konzept: Das holis ist ein klassischer unverpackt-Laden: Gewürze, Tees, Hülsenfrüchte etc bieten wir offen an und du kannst dein eigenes Gebinde mitbringen, musst aber nicht. Wir bieten Bio-Produkte an, haben aber auch ProduzentInnen im Sortiment, die sich eine Zertifizierung nicht leisten können. Hausgarten-Walnüsse kannst du zum Beispiel nicht zertifizieren und sie sind eigentlich besser als ein konventionelles Bio-Produkt.
… den Mittagstisch: Wir bieten auch Mittagstisch an. Die Lasagne unserer italienischen Köchin ist zum Beispiel ein Dauerbrenner. Die Nachfrage nach veganen Gerichten ist groß. Wir haben täglich eine vegane Suppe, ein veganes Hauptgericht und vegane Kuchen. Unsere Gerichte orientieren sich am Saisongemüse beziehungsweise am nicht verkauften Gemüse, das wir verarbeiten wollen. Unser StammkundInnen-Anteil liegt bei 40 Prozent.
… väterlichen Rat: Papa ist eigentlich Kameramann, produziert aber auch Marmeladen und fertige Produkte wie zum Beispiel unsere Lilis Fruchtsodas mit frischen Früchten. Im Holis bringt er Ideen ein und wir setzen sie um, meistens jedenfalls (lacht). Bei den Speisen bin ich veganer unterwegs als er.
… family business: Wir haben für das Holis sehr lange einen Standort gesucht und dass ich mitmache, war im Gegensatz zu Nico anfangs gar nicht geplant. Ich war damals im nachhaltigen Tourismus tätig und wollte dort eigentlich nicht weg. Überzeugt hat mich dann vor allem das Konzept. Dass wir einen Beitrag gegen den Klimawandel leisten können und gemeinsam mit unseren KundInnen mehr ausrichten können als ein Einzelner, finde ich schon sehr überzeugend.
… Bobo-Lifestyle? Nicht nur! Wir wollten einen Ort schaffen, wo die Leute ihren Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten können, ohne davor überlegen zu müssen, ob die Produkte Bio sind und ohne Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker auskommen. Wo du ohne schlechtes Gewissen einkaufen kannst. Es ist eine tolle Herausforderung, diesen Ort mit dem Papa und dem Bruder gemeinsam aufzuziehen und am Laufen zu halten.
Wir stehen zu dem, was wir tun und wollen ganz sicher kein Bobo-Lifestyle-Ding verkörpern, dass Leute anzieht, weil es cool ist – oder zumindest nicht nur (lacht).