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Schlagwort: Vegan(friendly)

Veggie Power

Sein halbes Leben hat Paul in der Gastro gearbeitet und sich zwischendurch auch als Amazon-Verkäufer verdient. Mit dem VEGGICO ist ein Traum in Erfüllung gegangen: ein eigenes vegetarisch-veganes Lokal mit asiatischer Küche in bester Lage an der Josefstädter Straße. Dafür steht er auch sechs Tage die Woche in der kleinen Küche. „Der Job ist hart und man braucht Leidenschaft, dann hält man das aus“, sagt Paul.

Paul über…

 … sich: Ich komme ursprünglich aus Kalkutta in Indien und arbeite seit 30 Jahren im Gastgewerbe, als Koch, selbstständig, als Geschäftsführer und im Service.

…das Lokal: Dieses Lokal habe ich zufällig gefunden. Der Name Veggico kommt von Dragon Ball – einer japanischen Manga-Serie – und ist ein Wortspiel. Vegetto ist ein Held aus der Serie und Veggie ist unsere Küche, also Veggico.

… das Konzept: Im Veggico koche ich selbst, die Küche ist asiatisch und vegan oder vegetarisch. Das ist schwieriger als man denkt. Mit Fleisch schafft man den Umami-Geschmack leichter. Wir machen hier leistbares Essen, preiswert, aber nicht billig, was Zutaten und Geschmack betrifft. Bei uns gibt es keine Milchprodukte, aber auf das Ei beim Ramen wollte ich nicht verzichten.

… Signature dish: Crunchy Tofu Sticks sind mein Signature dish und auch Tantan Ramen, das ist eine scharfe japanische Suppe aus Sojamilch, Tahin und Faschiertem, ich verwende veganes Fleisch.

… den BeWirt-Faktor: Ich bin ein sozialer Mensch und ich liebe es, mit jungen Menschen zu arbeiten. Der Job ist hart, aber man braucht auch Leidenschaft, dann hält man das aus. 

… Esskulturen: Meine Tochter isst seit 12 Jahren vegetarisch. Ich esse sechs Tage die Woche kein Fleisch und auch immer mehr vegane Speisen. Bei mir geht die Umstellung nicht von heute auf morgen, es ist ein Prozess.

Runde Sache

Das FERDINAND KNÖDEL in der Alser Straße ist Branko zufällig über den Weg gerollt, sowohl Knödel als auch Lokal. Seine Frau hat ihn überredet, die populären Knödel aus Belgrad nach Wien zu bringen. Auf dem Weg zur Recherche beim Knödel-Mitbewerber fiel ihm dann die Gastro-Baustelle auf. 

Die Knödel kommen tiefgefroren aus Belgrad, in guter Qualität und mit ungewöhnlichen Füllungen, einige davon in vegan. Maracuja zum Beispiel, Schoko-Kirsche oder klassisch Marille. Der Kaiser-Knödel ist gar mit drei Sorten Belgischer Schokolade gefüllt. In Belgrad lieben sie den, sagt Branko. Weil Wien aber bei Knödel eher deftig denkt, gibt es auch salzige Varianten, Prosciutto-Rucola Knödel zum Beispiel.

Branko über…

… sich: Ich hatte zuvor schon Gastro-Erfahrung und meine Frau hat mich auf die Idee gebracht, Ferdinand Knödel in Wien zu eröffnen. In Serbien sind sie schon sehr populär. Davor war ich im Catering für bis zu tausend Menschen, da musst du organisieren und schnell sein, das hilft mir jetzt hier im Lokal.

… die Knödel: Wir haben Knödel mit besonderen und ungewöhnlichen Füllungen, zum Beispiel Maracuja-Füllung, wir haben Himbeer-Topfen oder Kaiser-Knödel, das sind drei verschiedene Sorten Schoko. Wir haben hier auch pikante Knödel, die gehen mittags sehr gut. Also Liebe zum Detail, wir haben zum Beispiel farbig passende Brösel. Und Top-Qualität.

… den Langfristplan: Ich habe drei kleine Kinder zuhause, mein langfristiger Plan ist es, bis zum frühen Nachmittag zu arbeiten und dann die Arbeit abzugeben und Zeit mit den Kindern zu verbringen. Im Moment bin ich noch alleine im Lokal, aber in Zukunft soll sich das irgendwann ändern.

… das Lokal: Das Lokal habe ich gefunden, weil ich zum Knödel-Mitbewerber ums Eck gegangen bin und mir ansehen wollte, wie sie das machen. Das Konzept hatte ich da schon im Kopf. Ich habe die Baustelle gesehen, im Grundbuch nachgeschaut, angerufen und den Vertrag unterschrieben. Das war einfach Glück.

Spätziell gute Nockerln

Spätzle kommen ursprünglich aus dem Schwabenland und sind wie vieles dort eine Verniedlichungsform (von Spatz). Die Teigware selbst ist eher schlicht und findet ihre Veredelung in Zutaten wie Käse, Pesto, Sugo etc. In PIAS WOHLLEBEN gibt es Spätzle in nicht weniger als 30 Varianten – einige vegan – und in Bio-Qualität von Adamah.

Wirtin Pia ist Quereinsteigerin, was überrascht, weil sie nie etwas anderes gemacht zu haben scheint. Der Spätzle-Teig wird übrigens mit der Hand geschabt, was ihn besonders macht, aber nicht von Nockerln unterscheidet, die nämlich eigentlich dasselbe sind – inklusive Verniedlichung. 

Pia über…

… sich: Ich habe 15 Jahre lang Fremdsprachen unterrichtet. Ich habe in England studiert und dort unterrichtet, dann drei Jahre in Spanien, bin dann retour, habe mit knapp 40 meinen Beruf an den Nagel gehängt und bin in eine sehr glückliche Beziehung gegangen, mit einem Mann, den ich schon sehr lange kenne. Ich habe mit ihm fünf Jahre lang seine Werbeagentur geleitet, mit unterschiedlichen Schwerpunkten – Packaging, Design, Raumgestaltung. Leider hat die Agentur Corona nicht überlebt.

Und dann hat mich mein sehr, sehr guter Freund Leo gefragt, Pia, ich geh in Pension, willst du nicht meine Lokale übernehmen? Ich habe eine Nacht darüber geschlafen und dann gesagt, Ok, ich mach’s!

… das Spätzle-Konzept: Mein Hauptlokal, Pia’s Wohlleben, und das Wandel sind exklusive Spätzlelokale, die  gibt es nur zwei Mal in Wien. Die Spätzle sind ein Renner, wir haben 30 verschiedene Varianten und die Leute kommen extra wegen der Spätzle hierher. Unsere Spätzle gibt es in klassisch, vegan, glutenfrei und in Vollkorn.

Ich lege sehr viel Wert auf Bio-Qualität, wir lassen uns von Adamah-Biohof beliefern. Im Wandel gibt es bereits eine Zusatzkarte, in Pias Wohlleben wird es bald eine geben – zum Beispiel Gulasch oder Paprikahenderl, passend zum Spätzle-Konzept.

… Wohlfühl-Orte: Viele Freunde haben gemeint, Pia, ich sehe dich total als Wirtin, weil ich eine Quasseltante bin und gerne mit Menschen rede und ihnen auch Gutes tue. Ich bin keine perfekte Kellnerin und ich renne lieber dreimal. Am wichtigsten ist mir, dass sich die Leute wohlfühlen. Ein gemütliches Speiselrestaurant, wo man gern Zeit verbringt und wo für alle was dabei ist. Wo man auch zum Spielen kommt, in Pia’s Wohlleben haben wir viele Brettspiele und Kartenspiele, auch einen Karambol-Tisch. 

… Gastro als Perspektive: Zwischendurch hab ich schon Bauchweh. Die Kosten sind enorm, das Personal kostet viel Geld und dann werden Sachen kaputt. Aber nach der Agentur bin ich in ein Berufsloch gefallen und Leo hat mir eine Riesen-Chance eröffnet. Das Lokal ist einfach wieder meins. Es ist so schön greifbar. Ja, es ist meine Hütte. Ich kümmere mich darum. Ich schaue, dass alles läuft. Und das macht mir Spaß. Ich glaub dran. Mit den Lokalen habe ich wieder eine Perspektive.

Ums gute Essen

BISTRO DEPPAT: Rupert hatte immer schon ein Ziel: Einfach gut vegan kochen im eigenen Lokal. Wie bei jedem großen Traum ging die Reise über mehrere Etappen. Seit Herbst 2024 offerieren Rupert & ein motiviertes Team im Bistro Deppat Frühstücksklassiker in vegan, die auch lunchtauglich sind.

Zu Ehren kommt das Croque Madame, also Schinken-Käse Toast, gratiniert mit Béchamel-Sauce und Käse – Crunch und Schmelz perfekt aufeinander abgestimmt. Zum Nachtisch gibt’s unglaublich fluffige Pancakes mit Ahornsirup und Butter. Freitags ist Smash-Burger-Tag. Alles zu 100 Prozent vegan. Einfach. Und einfach gut. Eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Bist du deppat!

Rupert über…

… sich: Ich heiße Rupert bin ein gelernter Koch und AHS-Lehrer. Ich habe in einigen Lokalen gearbeitet und konnte irgendwann nicht mehr ertragen, was in der Gastro alles falsch läuft. Das fängt schon an mit Nockerln, die mit glatten statt mit griffigem Mehl gemacht werden, weil sich das der Küchenchef eben einbildet. Auch der Umgangston ist furchtbar. Also bin ich Lehrer geworden und habe drei Jahre Mathematik und Physik unterrichtet. Aber mein Traum war immer ein eigenes Lokal.

… Talente: Jeder Mensch sollte das machen, was ihm am Herzen liegt. Dann können sich Talente entwickeln. Und ich habe immer gerne gekocht, schon als Kind, später für Freunde und Freundinnen. Hier im Bistro Depot kann ich Menschen glücklich machen und das macht mich glücklich. Ich musste nur den Mut finden, aus dem System auszuscheren und mein eigenes Ding zu machen.

… veganer „Schein“: Ursprünglich wollte ich klassische Kindheitsgerichte in vegan machen. Also Schnitzel, Schweinsbraten in vegan. Ich kann viele Lebensmittel wirklich gut simulieren und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das nur wenige Lokale können. Aber dieses Lokal hier, das ich gefunden habe, das mir sehr gut gefällt von der Lage und wie wir es eingerichtet haben, gibt das nicht her, weil ich nur eine kleine Küche habe.

… und Sein: Und deshalb war die Entscheidung nur logisch, ein Frühstücks-Bistro zu machen. Weil meine Frau auch sehr gerne frühstückt und ich nicht zufrieden bin mit dem veganen Frühstücksangebot in Wien. Dann muss man’s eben selber machen. Lustigerweise war der Name Bistro Deppat schon vorher da. Damals dachte ich noch: Schade, ich mache ja kein Bistro auf.

… keine Geheimnisse: Meine Leidenschaft ist es, das beste vegane Essen herzustellen, ohne einem Hype zu folgen und einfach nur unmotiviert irgendeine Dekoration draufzuklatschen, weil sie nett aussieht. Bei mir gibt’s Schnittlauch, Rucola, Tomaten, mehr Dekoration brauchen wir nicht. Denn es geht ums Essen und das ist an sich schon schön. Bei mir gibt es auch keine Geheimnisse, ich verrate meine Rezepte gerne. Ich habe sie in Vorbereitung auf das Lokal vier Jahre lang ausprobiert, verbessert, verfeinert. Alles zu 100 Prozent vegan. Und die Gäste merken es nicht.

Hammer Hummus

Yuval ist Musiker, Gastronom und Projektentwickler. Er hat ein Lokal-Konzept aus Israel nach Wien gebracht und ist geblieben. Mit THE HUMMUS WORKSHOP macht er mittlerweile sein eigenes Ding. Und das cremige Püree aus Kichererbsen, Sesampaste (Tahin), Kreuzkümmel und Zitronensaft gibt es jetzt auch im 9.Bezirk. Dazu Toppings wie perfekt abgestimmtes Ratatouille oder rauchigem Babaganoush. Und ja, man kann bei Hummus mindestens so viel falsch oder richtig machen wie beispielsweise bei Pizza. Konsistenz, Zutaten und nicht zuletzt die Kichererbse als Basis müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein, um ihren vollen Geschmack zu entfalten. Yuval macht alles richtig. 

Yuval über…

… sich: Ich heiße Yuval und bin seit zehn Jahren in Wien. Ursprünglich kam ich hierher, um ein gastronomisches Konzept aus Tel Aviv umzusetzen. Ich habe mich in die Stadt verliebt und bin geblieben. Mein Lokal habe ich im Servitenviertel eröffnet, weil ich hier mit meiner Familie lebe. Wir haben  hier im Grätzl eine ganz besondere Gemeinschaft. Sie setzt sich aus vielen verschiedenen Kulturen zusammen, wir haben viele Familien und Schulen im Bezirk. Ich denke, was ich hier anzubieten habe, kann die Gemeinschaft gut nutzen. Und Hummus gab es in dieser Ecke auch noch nicht.

… Hummus als „Kitt“: Alles dreht sich hier um Hummus. Wir machen ihn frisch, wir verfeinern ihn mit ganzen Kichererbsen, mit Ratatouille, fein abgestimmtem Gemüse wie Melanzani mit Raucharoma oder Merguez-Bratwürstel aus der maghrebinischen Küche. Für mich ist Hummus vor allem ein  Essen, um die Leute zusammenzubringen. Wir haben Jazz Nights jede zweite Woche, wir haben Quiz-Abende, wir machen Hummus-Workshops und private Veranstaltungen. Wir wollen mit der Community um uns herum in Kontakt zu bleiben und sie auch zu vergrößern – nicht nur im neunten Bezirk. Das war für uns von Anfang an wichtig. Und hier im Lokal haben wir auch den Platz dafür. 

… Synergien: Natürlich hatte ich schon immer eine Leidenschaft für gutes Essen und dafür, Menschen zu empfangen. Ich denke, das ist im Grunde meine Stärke – Menschen zu berühren, mit ihnen zu kommunizieren und eine gemeinsame Energie zu schaffen. Und genau das versuche ich hier mit Liebe zu tun.

… die Gastro-Show: Es ist ein bisschen so, als würde man eine Show geben. Wenn der Tag beginnt, betritt man die Bühne und versteckt seine Frustration – denn nein, man kann sie nicht auf der Bühne zeigen. Man kann sich hinter der Bühne austoben, aber dann geht man wieder nach vorne und muss eine unvergessliche Darbietung, Show oder Performance für die Menschen liefern, die gekommen sind.

Heimspiel

Das LA MESA im 2. Bezirk ist ein kleines, feines Bistro mit (fast) nur Selbstgemachtem: Morgens und tagsüber gibt es Nussbeugerl, salzige Croissants oder Süßes wie Schoko-Mandel-Torte. Mittags dann saisonalen Lunch wie Kimchi-Fleckerl mit selbstgemachten Nudeln oder Brokkoli-Linsen-Köfte. Wirtin Hannah achtet auf Bio-Qualität bei tierischen Produkten und verzichtet auf verarbeitete Zutaten.

Mit La Mesa hat sich die Selfmade-Gastronomin seit dem Sommer 2024 einen Lebenstraum erfüllt. Unterstützt wurde und wird sie von ihrer Mutter, die Köchin ist. Dass Hannah in dem hellen, kleinen Lokal mit halboffener Küche auch aufgewachsen ist, war aber Zufall.

Hannah über …

… sich: Ich bin promovierte Psychologin, war der Gastro aber immer nahe. Meine Mama ist Köchin und hatte ein eigenes Lokal, in dem ich aufgewachsen bin. Früher habe ich nur gebacken und bin irgendwann auf die Idee gekommen, mich auch selbstständig zu machen. Im Lockdown habe ich mir das auch Kochen beigebracht – mit Unterstützung von der Mama 😊

… das Konzept: Das La Mesa ist ein kleines Bistrot mit einer überwiegend saisonalen Wochenkarte. Es gibt jeweils drei Suppen und Hauptspeisen und außerdem eine bunte Salatbowl. Ich mag einfache Gerichte, die in Kombination geschmacklich überraschen, zum Beispiel Brokkoli-Linsen-Köfte mit selbst gemachtem Fladenbrot.

Unser Lunch ist vegan oder vegetarisch und wir haben auch ein Fleischgericht pro Woche. Alle tierischen Produkte sind in Bio-Qualität und wir verzichten weitestgehend auf verarbeitete Zutaten und machen alles selbst – auch die Nudeln, wenn es geht.

… die Inspiration: Zuhause habe ich ein Zimmer voller Kochbücher. Einmal pro Woche tauche ich darin ein und hole mir mir Inspiration. Diese Woche gab’s zum Beispiel erstmals vegane Brokkoli-Köfte. Ich probiere zunächst so lange, bis ich zufrieden bin, erst dann kommt ein Gericht in meine Rezeptsammlung. 

… das Lokal: Das Lokal meiner Mama, in dem ich aufgewachsen bin, war genau dieses hier. Im Hinterzimmer habe ich immer meine Hausaufgaben gemacht. 2012 hat sie es an eine Konditorin weitergegeben. Diese hat mich dann überraschend zum genau richtigen Zeitpunkt angerufen, dass sie eine Nachmieterin sucht. 

Meidlinger Mehlspeistraum

Begonnen hat alles in Meidling: 2021 gründen Emöke und Zsolt Nagy in der Breitenfurter Straße 1 die erste Zuckero Filiale. Die Geschwister sind das perfekte Team: er Konditormeister, Emöke Betriebswirtin. Ab 2016 expandieren die Beiden und eröffnen weitere Filialen.

Von Anfang an hoch ist der Innovationsfaktor: Zuckero bietet Torten und Mehlspeisen schon früh auch glutenfrei und vegan an. Später kommt Eis dazu, ebenfalls in vielen veganen Geschmacksrichtungen.

Emöke über …

… sich: Mein Bruder Zsolt und ich haben 2012 die Zuckero-Filiale in der Breitenfurterstraße 1 in Meidling eröffnet. Zsolt hat eine Ausbildung als Koch mit mehreren Jahren internationaler Berufserfahrung und ich habe eine Betriebswirtschaftsausbildung mit Spezialisierung auf Verkauf und Rechnungswesen.

… das Konzept: Zuckero steht für „Zucker ohne“, was aussagen soll, dass wir uns den individuellen Bedürfnissen der Gäste anpassen. Ohne Zucker, ohne Eier, ohne Mehl geht es auch! Für unsere Standorte produzieren wir Torten und Eis oder Petit Fours, also kleine Desserts, die Torten für Veranstaltungen auch auf Bestellung. Viele unserer Produkte sind glutenfrei und/oder vegan. Den Namen mögen wir auch deshalb, weil wir den Sänger „Zucchero“ sehr gerne hören.

… die Produkte: Unser Signature Dish ist der „Zuckerotraum Eisbecher“. Das Bitterschoki Eis darin war die erste Sorte von uns, die vegan und alternativ gesüßt war. Das Sachertorten Eis wiederum war die erste Sorte, die mit Torte gemischt war und dazu vegan. Das Mozarteis darin gibt das klassisch Konditormäßige wider. Hinzu kommen die veganen und glutenfreien Hohlhippen und der vegane Avocadolikör.

…der Be*Wirt-Faktor: Ich mag es total gern, Gastgeberin zu sein und Parties auszurichten – ich mag es, wenn Leute Spaß haben. Ich genieße große Zusammenkünfte bei gutem Essen und Trinken.

Relaunch des Herzens

VEGANE KONDITOREI WIEN: 20 Jahre lang haben Peter und Thomas Druckerpatronen recycelt, dann wurde die Konkurrenz aus China zu stark. Also sattelten sie ihr Verkaufslokal mit Gewölbedecke im 9. Bezirk kurzerhand auf eine glutenfreie Bäckerei um. Mittlerweile gibt es auch glutenfreie vegane Produkte wie fantastisch fette Brandteigkrapfen oder Buchteln, und nicht-glutenfreie veganes Süßwerk wie Torten – deshalb die Vegane Konditorei.

Die Produkte liefern kleine ProduzentInnen täglich frisch aus Tschechien und der Slowakei. Der Relaunch kommt vom Herzen, denn beide Geschäftspartner und Freunde leben seit Jahren vegan.

Thomas (li.) und Peter über …

… sich: Als ich (Peter) ein Teenager war, ist im Schlachthof nebenan ein Kalb ausgebüxt und von Metzgern verfolgt worden. Das Erlebnis hat mich so geprägt, dass ich seit damals kein Fleisch mehr gegessen habe. Das war vor mehr als 20 Jahren. Später bin ich auch vegan geworden. Thomas ist seit zwei Jahren vegan, ich musste ihn nicht überzeugen. Wir kennen uns seit 20 Jahren.

… das Konzept: Peter und ich haben lange ein Geschäft mit Druckerpatronen-Recycling betrieben. Doch die Idee einer veganen Bäckerei hatten wir schon länger. Hier in Wien ist die vegane Schiene sehr gut positioniert. Also haben wir mit glutenfreien Bäckereiprodukten begonnen, vegan und nicht vegan, ohne Soja oder Chemie, tagesfrisch, super Produkte. Dann haben wir uns mit einer veganen Konditorin getroffen und unser Sortiment auf vegane, glutenfreie Mehlspeisen wie unseren Brandteigkrapfen ausgeweitet. Mittlerweile bieten wir weitere vegane, nicht glutenfreie Produkte wie Torten an.

… leichte Kost: Wir haben uns mit Expertinnen unterhalten, die uns bestätigt haben, dass immer mehr Menschen eine Glutenunverträglichkeit haben. Aber glutenfreie Produkte sind auch bekömmlicher, leichter, gesünder. Und gemeinsam mit unserer Konditorin kreieren wir immer neue Produkte, Zum Beispiel vegane, glutenfreie Buchteln. Oder unsere Bananenbrot aus Buchweizen-Keimlingen, 100 Prozent vegan und glutenfrei.

… Bestätigung: Viele Menschen sind „nur“ Glutensensitiv und haben Verdauungsprobleme, weil unser Weizen mittlerweile so überzüchtet ist. Die freuen sich dann über unser Brot auf Maniok-Basis und kommen tatsächlich aus halb Wien für unsere Produkte. Der Geschmack ist auch Top, das bekommen wir immer wieder bestätigt. Und letztlich ist das unvergleichlich schöner, als Druckerpatronen zu recyceln.

Buddhas Stylistin

BUDDHA BOWLS by ELENA: Elena ist Food Stylistin und entwickelt gerne gesunde, nachhaltige Food-Konzepte. Sie war es auch, die Buddha Bowls im Jahr 2018 (als Erste?) nach Wien holte. Heute betreibt Elena zwei Bowl-Lokale im 1. und 2. Bezirk. Doch begonnen hat alles in der Praterstraße im Zweiten: frische Zutaten, überwiegend bio, raffiniert kombiniert und mit selbst gemachten Saucen verfeinert – und vieles vegan. Elena spürt weiterhin Food Trends auf. Und das nächste Konzept wird bereits umgesetzt.

Elena über…

… sich: Ich bin eigentlich Pädagogin und Künstlerin. Aber ich liebe Lebensmittel. Ich liebe es, Foods Trends in der Welt zu entdecken, nach Wien zu holen und weiter zu entwicklen. Privat ziehe ich mein eigenes Gemüse beim Biohof Radl. Ich hab dir auch einen Kürbis mitgebracht. Zuhause essen wir nur Selbstgekochtes. Ich bin ein Freak (lacht).

… Buddha Kebab: Für den Badeschiff-Betreiber Gerold habe ich ab 2016 Freshfood-Konzepte entwickelt. 2018 waren Buddha Bowls mit Gemüse dran – in Wien waren wir ziemlich die Ersten –, damals inspiriert von Honu Tiki (hawaiianischer Lifestyle, Anm.) und Poke Bowls (ursprünglich auf Basis von rohem Fisch, Anm.). Heute sind Bowls ein Fast Food wie Kebab. Ich finde es schade, dass das Publikum den Frische -Aspekt nicht stärker hinterfragt. 

… der Frische-Aspekt: Für eine gute Bowl brauchst du frische Zutaten. Den Geschmack frischer Zutaten kann auch die Lebensmitteltechnik nicht nachbauen. Dazu kommt der Benefit der gesunden Ernährung, denn alle Vitamine bleiben im Essen. 

… das Konzept: Unser Bowls sind überwiegend vegan, wobei ich sie lieber „pflanzlichen Ursprungs“ nenne, denn veganes Essen ist ganz sicher nicht immer gesund. Unser Gemüse ist ausschließlich Bio und saisonal, also im Sommer eher leichteres wie Rucola, im Winter kräftigender wie Karfiol oder rote Rübe. Unsere Falafel sind aus Hirse und werden vor Ort gemacht. Die Rezepte für die Saucen habe ich entwickelt und sie passen super dazu. Du mischst dir die Bowl selbst zusammen und am Schluss schmeckt sie. 

… das Lokal: Wir waren spazieren und damals war hier am Anfang der Praterstraße noch eine Stempelmanufaktur. Es war eine Ruine. Ich habe zu meinem Mann gesagt, “ Wenn ich mein eigenes Lokal aufmache, dann hier“. In dieser Ecke ist so ein toller Vibe, als wären die Leute sorgenfrei. Es war damals auch leichter, einen Kredit zu bekommen.  Am Anfang hatten wir noch ein anderes Konzept, aber es ist niemand niemand reingekommen und wir haben rasch umgestellt. Dann sind die Leute in den ersten Jahren Schlange gestanden.

… der nächste Hype: Ich habe für meinen Mann ein New York Rolls-Konzept entwickelt, für ein Lokal in der Operngasse. Dort überrollen uns die Leute wieder (lacht). Mir ist das alles viel zu süß, aber mir muss es ja auch nicht schmecken. 

Fast wie Zuhause

Seit dem Sommer 2024 kocht Hülya in einem kleinen Ecklokal MANGIAMI am Innrain Pasta. Warum? „Weil ich es kann und weil Pasta allen schmeckt“, sagt Hülya. Und einfache Ideen sind bekanntlich jene, die funktionieren. die Idee zum Lokal hatte eigentlich Hülyas Mann. Derzeit steht sie als One-Woman-Show in der Küche – die Verstärkung durch den Gatten soll aber noch kommen. Mangiami [Ma:nschami]heißt übrigens: Iss mich!

Hülya über…

… sich: Ich bin Gastro-Quereinsteigerin und habe früher alles Mögliche gemacht. Was ich mag, ist das direkte Feedback der Gäst, wenn es ihnen schmeckt. Woran ich mich noch gewöhnen muss, ist der Stress. 

… das Konzept: Pasta ist ein schnelles Mittagessen, aber höhenwertiger als Fast Food. Ich mache traditionelle Saucen, die ich gut kann. Und die Leute mögen meine Gerichte. Meine Pasta to go ist immer frisch gekocht. Das Gemüse hole ich mir direkt nebenan. Die Zutaten kommen aus Italien. Meine Saucen sind traditionell, aber mit Pep. Große Portionen, aber leistbar. Das ist unser Konzep


… das Lokal: Ich habe ein kleines Lokal und koche meistens selber. Mehr Platz wäre auch gar nicht. Die Leute können mir über die Schulter schauen und sehen, was ich koche. Es ist fast wie zuhause für Gäste zu kochen. Ich mag das. 

Dreiländer-Gold

Die BIERFABRIK in Innsbruck ist womöglich die weltweit erste Brauerei mit einer Fußgänger-Ampel zwischen Sudhaus und Gärkeller. Das Bier fließt durch Rohre, die sich über einen Stadtbahnbogen spannen. Michal, Ulrich und Jakob brauen hier Lager, dunkles Bernstein Spezial und Pale Ale – sie verkaufen es praktisch direkt aus der Pipeline. Viel frischer geht’s nimmer! 

Michal (re.) über…

… das Team: Wir sind ein bunter Haufen aus motivierten Menschen mit allen möglichen beruflichen Hintergründen. Ich selbst bringe als ausgebildeter Braumeister das nötige Fachwissen mit, um unser regionales Bier zu brauen, Ulrich (Bild links) wickelt den ganzen Tagesablauf in unserem Tap Room inklusive der Auslieferungen ab und Jakob kümmert sich um unser Design.

… die Initialzündung: Die Idee, gemeinsam eine Brauerei aufzumachen, ist uns während Corona gekommen, als wir unglaublich viel Zeit hatten und sehr viele kreative Ideen, wie wir das Projekt einer neuen Stadtbrauerei für Innsbruck umsetzen können. Nach und nach hat der Plan dann konkrete Maßnahmen nach sich gezogen und so können wir unser Bier jetzt schon seit zweieinhalb Jahren an die InnsbruckerInnen ausschenken.

…das Konzept: Unser Bier gibt es wirklich nur hier, in den Innsbrucker Stadtbahnbögen. Wir haben ein B2B-Konzept, beliefern also nur die umliegende Gastronomie mit unserem Bier. Unsere Bier-Fans können unser Bier außerdem in unserem eigenen Tap Room genießen und sich auch kleinere Fässer für Partys zuhause mitnehmen. Nebenbei wird dort auch Bier eingebraut.


… die Pipeline: Wir betreiben weltweit wahrscheinlich die einzige Brauerei mit einer Ampel zwischen Sudhaus und Gärkeller. Wir brauen und vergären nämlich in zwei verschiedenen Bögen, die über ein Pipeline-System miteinander verbunden sind.

… das Bier: Nachdem ich selbst aus Prag stamme, wird bei uns nach tschechischer Brauart gebraut. Unser Malz beziehen wir aus Bayern und unser Wasser kommt direkt aus Innsbruck. So haben wir in unserem Bier sozusagen die drei Länder mit dem höchsten Bierkonsum in Europa vereint.

… Neues: In der kommenden Zeit wollen wir uns auch verstärkt mit alkoholfreien Produkten auseinandersetzen und unser Angebot dahingehend erweitern.
Insgesamt sind wir aber mit dem derzeitigen Verlauf der Dinge sehr zufrieden.

… das Beste am Job: Free beer (schmunzelt)! Und die Gelegenheit, Teil der Braukultur in Tirol zu sein und jeden Tag aufs Neue die Menschen mit unserem Bier zu begeistern.



Meow? Wow!

Dass Innsbruck im Westen die Nase kulinarisch vorne hat, zeigt sich in der MEOW PIZZERIA VERDE. Dort bietet Wirt und Pizzaiolo Daniele gleich 16 Sorten Pizza an – in vegan. Damit hat er vielleicht nicht die erste Pizzeria Österreichs eröffnet, aber jedenfalls die mit der größten Auswahl.

Danieles Pizze schmecken TOP. Das liegt einerseits am Teig, der 48 Stunden rasten darf und anschließend für exakt 90 Sekunden in den Holzofen kommt. Obendrauf kommen unter anderem selbstgemachte Toppings wie „Meowzarella“, „Parmeowgiano“ oder „Meow Stracciatella. Und ganz ehrlich: Wenn vegane Käse-Alternativen funktionieren, dann auf Pizza.

Daniele über…

… sich: 2014 bin ich nach Innsbruck gekommen, um als Pizzabäcker zu arbeiten, und ich habe viel Erfahrung gesammelt und auch viel gelernt. Ich hatte immer den Traum, mein eigenes Restaurant zu eröffnen, aber ich wollte nicht etwas wie alle anderen machen. Als ich selbst vegan wurde, beschloss ich, dass es an der Zeit war, etwas wirklich Besonderes zu tun und habe nun meinen Traum verwirklicht.

… das Konzept: Ich habe wahrscheinlich die erste komplett vegane Pizzeria hier in Österreich eröffnet. Nicht einmal in Wien gibt es eine so große Auswahl. Ich liebe es, an neuen Kreationen zu tüfteln und eigene vegane Produkte wie den „Meowzarella“ zu kreieren. Obendrauf kommt bei mir nur Qualität wie San Marzano-Tomatensauce aus meiner Heimat. Da schmeckst du die Sonne auch im Winter heraus.

… das Team: Als Pizzaiolo in anderen Lokalen habe ich gelernt, Teil eines Teams zu sein. Daher weiß ich, dass ein gutes Team der Schlüssel zum Erfolg ist. Ohne Team kann kein Erfolg gelingen. Und ich habe ein fantastisches Team. Das ist das Beste an meinem Beruf.

… neue Herausforderungen: Ich habe mir zum Ziel gesetzt, immer wieder neue, aufregende Gerichte in die Speisekarte aufzunehmen, die für einen Wow-Effekt sorgen müssen. Das gelingt mir eigentlich fast immer (schmunzelt).