Oase für Herz und Bauch
Ashru und Chintamani (Bild) führen das MY SECRET GARDEN. Die beiden haben auch bürgerliche Namen. Ihre spirituellen hat ihnen Sri Chinmoy verliehen, dessen SchülerInnen sie sind. Innerer Einklang, Klarheit im Handeln und Tun, Respekt und Demut – darum geht es in aller Kürze.
Und das vermitteln sie auch ihren Gästen. Mit vorwiegend veganer und glutenfreier Küche. Mit einer Schanigarten-Oase inmitten von Trubel. Und ja, auch mit Spiritualität. Ergebnis: hoher Wohlfühlfaktor für Herz und Bauch. Das anerkennen auch Gastro-Kritiken von Falter bis Falstaff. Ganz nüchtern.
… den Garten: Wir haben einen großen Garten und der wirklich sehr schön, mit Blumen und viel Grün. Unsere Gäste nennen ihn manchmal Oase. Also man kommt von der Mariahilfer Straße rein, von der belebten Einkaufsstraße. Und taucht ein in diese Welt der Ruhe, dazu trägt auch der Raimundhof bei, der ist wirklich sehr, sehr schnuckelig. Es ist ruhig, und trotzdem im Geschehen.
… die Meditation: Wir haben einen kleinen Meditationsraum und versuchen vor jeder Schicht zu meditieren. Meditation ist etwas, das man fühlt. Und wir wollen mit unseren Restaurants unseren Gärten dieses Gefühl auch vermitteln: mit der Musik, mit den Speisen. Dass sie diese innere Ruhe auch spüren. Wir bieten das auch MitarbeiterInnen an, aber wir wollen sicher niemanden „bekehren“.
… die Botschaft des Essens: Es eine Philosophie dahinter und der Gast schmeckt das auch. Es geht darum, dass wir beim Kochen oder beim Servieren mit uns selbst im Reinen sind. Dass ich ein gutes Instrument bin, dass das Essen gut schmeckt und gut bekommt. Man kann über Essen sehr unmittelbar viel transportieren. Jeder will und muss essen, wenn man die Bewirtung bewusst und mit Verantwortung macht, hat man bereits einen Dienst erwiesen.
… die Küche: Wir bieten täglich ein Curry an, glutenfrei und vegan. Die Currys sind sehr beliebt, in der Zwischenzeit haben wir 30 oder 40 verschiedene Currys, zum Beispiel auch ein thailändisches oder ein karibisches Curry. Unser zweites Gericht kann eine Bowl sein oder Lasagne, Moussaka, Penne al forno … Jeder unserer drei Köche kocht für zwei Tage, alleine deshalb ist die Küche abwechslungsreich.
80 Prozent unserer Gerichte sind vegan, die restlichen sind vegetarisch. Die allermeisten Gerichte sind glutenfrei. Auch unsere Kuchen, die wir alle selber backen, sind bis auf einen alle glutenfrei. Das nehmen unsere Gäste auch sehr gerne an.
… das Klima: Wir haben ein sehr familiäres Klima hier, wir tauschen uns aus, wir bringen uns ein, es gibt Bonusse. Wir haben auch währen der Corona-Krise alle MitarbeiterInnen behalten, obwohl das trotz aller Unterstützungen ein großer Verlust war.
… einen Traum: Ich bin Golfspieler und wollte mentales Training für Profi-Golfer anbieten. Vor fünf Jahren, Vorher Manager in einer Handelsfirma. Dann bin ich dort weg, wollte ein Buch dazu schreiben. An dem Tag habe ich von Sri Chinmoy geträumt und wie ich aufgewacht bin, war mir völlig klar, ich mache ein Restaurant. Und so ist das entstanden.
… böses Erwachen? (Ashru:) Es ist viel Arbeit, aber ich habe noch immer viele Freude dabei. Das ist jetzt mein Platz hier und mein Leben. (Chintamani:) Ich bin eigentlich Archäologin. Früher, im Elfenbeinturm der Wissenschaft, konnte ich mich in der Bibliothek vergraben. Jetzt ist der Kontakt mit Menschen viel intensiver. Das ist fordernd, aber auch sehr erfüllend.