Vor 15 Jahren traf Michael Klein erstmals einen Veganer. ,Das ist aber extrem‘, dachte er damals. Heute lebt Michael selbst schon lange vegan und hat Ende 2020 mit dem Sattva sein erstes veganes Lokal eröffnet. Die Küche ist ganzheitlich und ausgewogen, weil auch ayurvedisch. Dem gastronomischen Quereinsteiger ist das sehr wichtig. Und so extrem ist er übrigens gar nicht.
Michael über …
… das Lokal: Ich komme ursprünglich aus der Software-Entwicklung, wollte aber schon länger professionell kochen. Deshalb habe ich 2019 im Markhof mit veganem Catering begonnen. Als ich erfahren habe, dass Uli (legendäre vegane Köchin, Anm.) einen Nachfolger für ihr Lokal sucht, habe ich rasch zugesagt. Das Lokal war einfach perfekt und genau das, was ich wollte.
… das Angebot: Meine Küche ist vegan und ayurvedisch. Ayurvedisch heißt für mich, dass alles frisch gekocht wird, also keine Tiefkühl- oder Fertigprodukte, möglichst unraffinierte Rohstoffe und keine Chemie. Ich nehme Vollkornmehl und mahle es frisch, außerdem nehme ich Dinkel- statt. Jede Portion beinhaltet ausgewogene Portionen an Kohlenhydraten, Eiweiß und Gemüse und holt alle sechs Geschmacksrichtungen ab. Meine Küche ist ganzheitlich und ausgewogen.
… die Umstellung: Seit inzwischen acht Jahren esse und lebe ich vegan, davor war ich Vegetarier. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich die erste vegan lebende Person getroffen habe, vor etwa 15 Jahren war das. Damals habe ich gedacht: ,Das ist aber schon extrem.‘ Später habe eine Laktoseintoleranz entwickelt und meiner Freundin vorgeschlagen, es mit vegan zu versuchen. Nach einem Jahr waren wir überzeugte Veganer.
… den Hintergrund: Heute denke ich, dass Vegetarismus nicht weit genug geht, weil die Milchproduktion zu eng an der Fleischproduktion hängt und damit am Tierleid. So ändern sich die Dinge. Durch die Industrialisierung der Lebensmittelproduktion ist der Stellenwert für das Tier verloren gegangen und geht immer weiter verloren. Dessen sollten wir uns einfach bewusst sein.