Der Wilde Osten beginnt am Vorgartenmarkt. Dort hat Joanna Janas im September 2020 einen kleinen, feinen Laden eröffnet. Wild sind sie, ihre Produkte: Heidelbeeren aus Wildsamen, wilde Stein- und Birkenpilze und viele andere handverlesene Lebensmittel. Und sie kommen aus dem Ostens Österreichs und der Slowakei, Ungarn, Tschechien und Polen (Joannas ursprüngliche Heimat) – also seit jeher das kulinarische Einzugsgebiet für Wien.
Joanna über …
… den Be*Wirt-Faktor: Meine Eltern hatten eine Gärtnerei und haben das Gemüse am Markt verkauft. Und ich habe es geliebt. Ich habe die Hälfte meiner Ferienzeit gearbeitet, in der Gärtnerei und am Marktstand. Deshalb liegt mir das Marktleben sehr am Herzen. Hier riecht das Obst und Gemüse noch, weil es reif geerntet wurde und weil es auf dem kürzesten Weg hierher kommt, unbehandelt direkt vom Feld. Hier kommen die Menschen zusammen und tauschen sich aus.
… die Produkte: Wir haben Wiener Spezialitäten wie Spitzen-Kaffee und handgeschöpfte Schokoladen. Aus dem Waldviertel haben wir Brot vom Kasses, Obst und Pestos aus dem Weinviertel und Weine und Kirschdelikatessen aus dem Burgenland. Beim Käse gibt es einen polnisch-slowakischen Schwerpunkt. Wir konnten den Star der polnischen Slow Food-Käsekultur, Marek Gradzki als Lieferanten gewinnen. Seine Ziegenkäse sind international gefeierte Delikatessen. Echter Weichsel- und Zwetschgen-Powidl und Fruchtmarke aus Polen runden unser Sortiment ab. Wir sind aber auch für die Vielzahl von Honigspezialitäten aus mehreren Ländern der Region bekannt.
… das Essen: Unser Mittagstisch besteht meistens aus einer kräftigen Suppe, aus einem Salat und einer Auswahl von Pierogi. Diese köstlichen Teigtaschen gibt es bei uns vorwiegend vegetarisch, aus Bio Dinkelmehl. Unter der Woche backen wir auch herrliche Kuchen, auch vegan, sonst noch Gemüse Lasagne und Quiche, alles mit unserem hervorragenden Ziegenkäse. Dann gibt es auch saisonale Spezialitäten wie unser Wild Bigos, Das ist ein polnisches Krautfleisch mit Dörrzwetschgen, Pilzen, Wacholder, Äpfeln und Rotwein.
… ihre Motivation: Mir ist vor allem wichtig, dass man alles im richtigen Tempo macht. Über die Nahrung könnten wir ja fast alles regeln. Nahrung steht für Lebensfreude und Wertschätzung, den Menschen, der Natur, den Tieren gegenüber. Wir verbinden ganz viele Ansätze und sehen uns als Brückenbauer. Es ist einfach schön, wenn neue Dinge entstehen können.