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Improvvisario

Das DAI GOLOSI ist eine ehemalige Metzgerei im Herzen des 5. Wiener Gemeindebezirks. Es bietet eine große Vitrine mit handverlesenen italienischen Delikatessen, mit heimeliger Bar und hoher Decke. In der kleinen Küche zaubert Yari traditionelle italienische Gerichte, die es mitunter nur hier gibt. Kurz: ein Ort für Gourmets auf der Suche nach Authentizität. „Dai Golosi“ heißt in etwa „Bei den Feinschmeckern“! 

Yari über …

…sich: Früher habe ich Spezialitäten von Italien nach Frankreich importiert und umgekehrt. Ich kannte schon viele ProduzentInnen und LieferantInnen persönlich. Ich weiß, wie ein bestimmter Käse oder ein Schinken produziert wird, wie sie Salami machen, weil ich vor Ort war. Ich kenne mich aus und kann Qualität erkennen! Als mich die Liebe dann nach Wien gebracht hat, hatte ich eine gute Basis.
 
… das Lokal: Ein eigenes Lokal war schon lange mein Traum. Ich habe hier Wien zunächst in einigen Restaurants in der Küche gearbeitet und später einen Abschluss für Wiener Küche gemacht. Dann haben wir einen Standort gesucht und diese Metzgerei gefunden. Die alten Fliesen, der hohe Raum, der sich unter einer Zwischendecke versteckt hat, waren perfekt. Platz für eine große Vitrine, eine kleine Küche und viel Atmosphäre!
 
… die Produkte: Wir hatten anfangs 60 verschiedene Käse und Charcuterie, also spezielle Wurstprodukte aus Italien. Mittlerweile haben wir weniger, aber dafür handverlesenere Produkte. Wir haben zum Beispiel Oliven aus Ligurien, aus Apulien oder aus Kalabrien. Wir haben Büffelmozzarella und Prosciutto – empfehlen kann ich „Il Poggio“ einen ganz speziellen Rohschinken.

… die Küche: Wir machen hier viele traditionelle Gerichte, die man in Wien schwer findet. Ich habe schon Gerichte mit Friarelli gekocht, einem besonderen Stängelkohl aus Kampanien. Ich habe Radicchio aus Chioggia verarbeitet, auch Rüben in meinem zweifarbigen Salat. Ich mache Sarde Saor mit Sardinen aus Venedig oder Antipasti di Mare mit luftgetrocknetem Schwertfisch-Filet aus Apulien. 

… die Leidenschaft: Kochen ist meine Leidenschaft. Was ich hier im „Dai Golosi“ koche, ist alles hausgemacht und frisch zubereitet. Es macht mir großen Spaß, meine Leidenschaft und Kreativität an meine Gäste weiterzugeben.
Bei uns in Italien kochen wir gerne traditionell, es gibt viele unterschiedliche Zugänge je nach Region. Ich liebe es, mich da hineinzuknien und auch einfache Gerichte wie eine perfekte Carbonara auf verschiedene Arten zuzubereiten.
 
… Improvisation: Ich habe eine sehr kleine Küche mit nur zwei Platten. Wenn im Sommer der Gastgarten voll ist, muss ich manchmal sagen: „Liebe Gäste, hier seid zu sechst, ihr könnt nicht sechs verschiedene Gerichte haben. Nehmt bitte diesmal drei und beim nächsten Mal drei andere Gerichte.“ Meine Gäste verstehen das, denn sie wissen, dass alles hervorragend schmeckt und ich mit sehr viel Hingabe für sie koche. 

Ende Legende

Das AMADEUS am Rande des 15. Bezirks ist Institution: Treffpunkt und Bühne für (über-)regionale MusikerInnen, Wohnzimmer und soziale Drehscheibe für viele Stammgäste. Verantwortlich dafür sind Heidi und Eduard. 15 Jahre lang haben die geborenen Wirtsleut‘ dem altehrwürdigen Ecklokal mit der hohen Decke und dem patinierten Original-Parkettboden aus dem Gründungsjahr 1860 Leben eingehaucht.

Mit einem offenem Ohr für Gäste und MusikerInnen und trotz kleiner Küche täglich frisch zubereiteten Speisen wie den legendären Marillenknödeln. Ende 2023 gehen die Beiden in Pension. Was dann kommt, ist offen. Und irgendwann muss auch einmal Schluss sein.

Eduard über: 

…sich & Heidi: Ich habe einige berufliche Stationen hinter mir: Hotel- und Gastgewerbeassistent, gelernter Schildermaler, Werkmeister der Informationstechnologie, Ausbildung zum Mediengestalter. Zuletzt war ich in der Industrie, habe den Job im höheren Alter verloren und war unvermittelbar. Dann ist die Heidi ins Spiel gekommen und hat mich als Betriebsleiter ins Catering der Arbeiterkammer geholt. Heidi und ich haben ein inniges freundschaftliches Verhältnis, wir sind durch dick und dünn gegangen.

… die Küche: Wir haben eine sehr kleine Küche und produzieren trotzdem alle Produkte frisch. Von Marillenknödel über Kaiserschmarren, frische Gulaschsuppe, Wiener Suppentopf bis hin zu überbackenen Broten. Die Küche ist mein Bereich und ich liebe es, kreativ zu sein und mit dem Wenigen, was mir hier an Infrastruktur zur Verfügung steht, das Beste zu machen. 

… die Musik: Das war Zufall. Wir haben den ersten Bezirksmusiker genommen, und der hat die Propaganda angekurbelt. Die Musiker sind dann nach und nach durch die Tür gekommen. Und wir geben ihnen gerne eine Bühne. Denn was kann es schöneres geben, als dass du am Abend im Lokal bist, wo eine Spitzen-Livemusik spielt und die Wirtsleute sind auch noch gut drauf. Ich muss mich bei jedem einzelnen Musiker bedanken, denn diese Lokal hat nur durch unsere Stammgäste und die Live-Musiker überlebt.

… das Interieur: Wir haben hier den Doppeladler hängen und Che Guevara – eigentlich ein Foto von einem Stammgast, das ich geschossen und bearbeitet habe. Wir haben auch Schilder von Kanada bis Südafrika hängen, alles Privatsachen. Meine Mutter ist mit der britischen Besatzungsmacht als Erster Offizier nach Wien gekommen und zuhause wurde nur Englisch gesprochen. Später habe ich einige ehemalige Kronländer besucht.

… die Sperrstund‘: Heidi sollte eigentlich schon sechs Jahre in Pension sein. Mit Ende des Jahres ist der Plan, dass wir gemeinsam in Pension gehen. Irgendwann musst du einfach den Strich ziehen und sagen, Ich will nicht der alte Hawelka werden. Chapeau vor ihm, aber irgendwann tut mir dann nicht mehr nur der Fuß weh, sondern auch der Ellenbogen und ich kann keine frischen Marillenknödel mehr wutzeln. Es hat Spaß gemacht, viele Kontakte geknüpft und viele Musiker kennengelernt, dafür sind wir sehr dankbar.

… und weitere Pläne: Unser Wunsch wäre, dass wir jemanden fürs „Amadeus“ finden, der es so weiterführt, wie wir es bis jetzt gemacht haben! Unterstützung für die Organisation der Livemusik-Auftritte würde es von uns natürlich eine Zeitlang geben. Wir möchten ja selber – auch wenn wir wirklich einmal im „Ruhestand sind – weiterhin das „Amadeus“ als Gäste besuchen!

BioKistl goes Graz

In Wien sind die grünen Kisteln mit knackfrischem saisonalen Bio-Obst und Bio-Gemüse in vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken. Sie kommen vom ADAMAH aus Glinzendorf . Der BioHof der Familie Zoubek  wird dort in vierter Generation und mit rund 80 MitarbeiterInnen geführt. Jetzt erweitern die Bio-PionierInnen von ADAMAH das Einzugsgebiet des legendären BioKistls auf den Raum Graz – gemeinsam mit regionalen PartnerInnen.

Gerhard Zoubek (Bild Mitte) über…

… das neue Einzugsgebiet Graz: Im Großraum Wien hat ADAMAH bereits ein Direktvermarktungssystem mit kurzen Lieferketten ProduzentIn-KonsumentIn entwickelt. Es ist eine Alternative zum  System des Lebensmitteleinzelhandels, der 85 Prozent des Lebensmittelmarktes beherrscht.

Ich bin überzeugt, dass wir in fünf Jahren eine große Freude in einem kooperativen Gemeinwohlprojekt unter ADAMAH BioHof GRAZ vom Feld vor die Haustüre haben werden. Wir werden dabei viele regionale MitstreiterInnen haben!

…die Produkte: ADAMAH produziert und verkauft ausschließlich Bio-Produkte aus kontrolliert biologischem Anbau. Wir sind Botschafter des Bio-Gedankens und werden mit PartnerInnen vor Ort in Graz ein Vollsortiment bis zur Haustüre liefern.

In einer Zeit wo viele Menschen im Kommerz gefangen sind, ist es wichtig Tradition, Herkunft und Vielfalt zu zeigen und mit PartnerInnen beste Produkte zu entwickeln. ADAMAH wird alle Menschen physisch und mental erreichen und die Vorteile und die Kraft von Bio für Menschen und Natur spürbar machen.

… Überzeugungsarbeit: Überzeugung kann im persönlichen Austausch, in Gesprächen und bei der gemeinsamen Entwicklung von Bio-Produkten erfolgen. ADAMAH kultiviert heuer beispielsweise mit der Landwirtschaftlichen Fachschule Grottenhof diverses BioGemüse.

LeVEGANntinische Küche

Aufgewachsen an der Seidenstraße, ist Ramazan Oral als Student nach Wien gekommen. Einige Gastro-Stationen später hat er mit dem GAIA KITCHEN sein erstes veganes Bistro eröffnet. Die Küche ist levantinisch auf Bio Seitan-Basis. Ramazan verknüpft traditionelle mit Fusionsküche. Und die vegane Community liebt ihn. 

Ramazan über …

… sich: Ich bin in der kurdischen Stadt Amed aufgewachsen, auf türkisch heißt sie Diyarbakir. Mein Vater war Metzger und mein Onkel Koch, ein Naturtalent. Ich bin später in den Tourismus gegangen und habe kochen gelernt, aber mein Vater wollte, dass ich studiere. Im letzten Studienjahr bin ich von Istanbul nach Wien gekommen und habe hier meinen Bachelor in Biologie gemacht.

Ich habe danach alles Mögliche gemacht, aber die Gastro hat mich nicht mehr losgelassen. Ich hatte ein Geschäft am Großgrünmarkt, österreichische Küche. Dort habe ich mitbekommen, dass täglich ganze Lastwagenladungen an Gemüse weggeworfen werden.

… vegane Experimente: Bei einem gastronomischen Zwischenstopp im Sanos bin ich mit der veganen Community in Kontakt gekommen und habe mir gedacht: Das mach ich! Ich habe mich zunächst auf veganen Döner konzentriert. An unserem Seitan Kebab habe ich zwölf Monate herumexperimentiert. Unsere Wohnung war wie ein Labor und meine Frau hat mich für verrückt gehalten.

… levantinische Küche: Meine Küche ist levantinisch: Nordmazedonien, Griechenland, Türkei, Iran, Irak, Syrien Marokko.  Ich respektiere traditionelle Gerichte, binde aber auch die 5-Elemente-Küche ein.  Ich kaufe gerne auf Märkten ein, so kenne ich das von früher. Einen Supermarkt habe ich das erste Mal in Antalya gesehen.

… Inspiration durch Fasten: Die vegane Küche inspiriert mich. Die Küche im Gaia wird immer weiterentwickelt. Ich bin ein ungeduldiger Mensch. Wenn ich ein neues Gericht entwickle, dann faste ich für die Inspiration. Die Konsistenz, der Geschmack und auch die Verdaulichkeit der Speisen muss passen. Junge Menschen und Büroleute wollen mittags leicht essen.

… Gaia und ganzheitlich: Ich achte darauf, dass wir alles verwerten. Aus den Brotresten mache ich zum Beispiel eine Chillipaste und in der warmen Jahreszeit habe kalte und dadurch länger haltbare Gerichte. Im Winter kommt eine Wärmetheke für warme Gerichte, denn denn dann braucht der Körper was Warmes. Aber dann wird es nur eine kleine Karte geben.

… Gastro & Fußball: Ich will langsam wachsen und mein Team aufbauen. Mundpropaganda ist die beste Werbung, da muss ich geduldig sein. Wir sind jetzt eigentlich ganz gut unterwegs, mein Team und ich. Die Gastro ist nämlich wie ein Fußballspiel, ohne Team bist du nichts.

Kulinarische Radwandertage in Wiens Nordosten und als vegane Tour – Die Presse

Erschienen in der Online-Ausgabe der Tageszeitung Die Presse im Juli 2021.
Beitrag in der Online-Presse
 

Mit dem Fahrrad neue Lokale entdecken – das nachhaltige Startup erweitert sein Tourenangebot für bis zu 300 TeilnehmerInnen

Erst im Mai gestartet, sind die kulinarischen Radwandertage von Gusto Guerilla ein voller Erfolg: „Rund 550 TeilnehmerInnen haben sich bereits durch den kulinarischen Gemüsegarten der Wiener WirtInnen gekostet – und das bei bislang nur zwei Terminen“, sagt Gusto Guerilla-Gründer Stefan Knoll. „Deshalb haben wir unser Angebot auf weitere Wiener Bezirke ausgedehnt und werden im Herbst eine vegane Tour ins Programm nehmen.“

Das Konzept der kulinarischen Radwandertage ist einfach: Bis zu 300 TeilnehmerInnen entdecken innerhalb von 7 Stunden auf eigene Faust 12 Lokale und Läden mit nachhaltigem Angebot. Sie tragen ein Festivalband, erhalten jeweils kleine Kostproben und lernen die InhaberInnen kennen. Sie orientieren sich mit einer radoptimierten Google-Maps-Route, die keinen Start-, Ziel- oder Sammelpunkt hat.

Gusto Guerilla bietet nach der beliebten „Endlich raus“-Tour jetzt auch die Entdeckung feiner, kleiner Lokale in der Brigittenau, der Leopoldstadt und in Alsergrund an. „Die ‚Milder Nordosten‘-Tour ist eine spritzige Sommertour, bei der von italienischer über traditionelle Küche ,mit Twist‘ bis hin zu Süßem aus Omas veganer Backstube für jeden Gaumen etwas dabei ist“, erklärt Knoll. Die „Milder Nordosten“-Tour findet am 31. Juli und am 28. August statt.

„Unsere Touren verbinden Bewegung im Freien, gutes Essen und die Entdeckung neuer Lokale, deshalb kommen sie auch so gut an“, sagt Knoll. „Die meisten TeilnehmerInnen kommen mit dem Rad, viele sind aber auch mit den Öffis oder sogar nur zu Fuß unterwegs.“ Das Konzept macht nicht nur Lust auf neue Lokale, es unterstützt auch die Corona-bedingten Sicherheitsmaßnahmen.

Der große Erfolg hat die Weiterentwicklung des Wiener Startups Gusto Guerilla beschleunigt: „Unsere Scouts sind mit großem Engagement unterwegs, um neue Touren zusammenzustellen. Fix geplant ist bereits eine rein vegane Tour im Herbst. Das entspricht auch unserem Rollenverständnis als kulinarische Botschafterin für nachhaltigen Genuss. Und nachdem es uns ein Herzensanliegen ist, engagierte Wiener WirtInnen vor den Vorhang zu holen, freut uns der bisherige Erfolg noch viel mehr.“