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Schlagwort: Vegan(friendly)

Süßer Traum

Das PETIT DESSERTS im Grazer Lendviertel ist nicht nur die erste Adresse für feinstes Backwerk auf Bestellung – auf Wunsch in vegetarisch oder vegan und unter Rücksichtnahme auf diverse Unverträglichkeiten. Konditorin und Quereinsteigerin Ursula Weber zeigt auch auf, dass deine Träume einfach umsetzen kannst. Du musst nur machen, äh, backen.

Ursula über …

… sich: Bevor ich Konditorin wurde, war ich zehn Jahre lang im Handel tätig. Gebacken habe ich aber immer schon gerne. Ich wollte unbedingt mein Hobby zum Beruf machen und mein eigener Chef sein. Deshalb habe ich eine Lehre als Konditorin gemacht. Ich lebe für meinen Beruf und engagiere mich auch in der Nachwuchsförderung, gebe Kurse und nehme auch Prüfungen ab. 

… das Backwerk: Bekannt sind meine Petit Fours, also kleine Köstlichkeiten. Ich backe aber auch bombastische Hochzeitstorten und diverse Dessert-Variationen – alles sehr beliebt und auf Wunsch selbstverständlich auch in vegetarischen oder vegan erhältlich. Wo es geht, verwende ich regionale Zutaten – nur bei veganen Kompositionen ist das nicht immer möglich. 

… Intoleranzen: Da ich eine Konditorei auf Bestellung habe, kann ich ganz individuell auf meine KundInnen eingehen und Unverträglichkeiten wie etwa Zöliakie berücksichtigen. Da ich selbst eine Laktose-Unverträglichkeit habe, beschäftige ich mich schon sehr lange mit dem Thema und habe mich auf alternative Zutaten spezialisiert. Ich produziere hauptsächlich laktosefrei und auf Wunsch auch glutenfrei.

… süße Liebe:  Ich liebe alles an meinem Job – das Kreieren, Produzieren und Gestalten. Ich kann einfach super meine Kreativität einbringen. 

Kulinarität!

Anfang Sommer 2023 eröffnete Tina Ehrke-Rabel am Grazer Lendplatz das BETHLEHEM (vormals SATI Spices-Stand). Geboten wird gesunde, hochwertige und preiswerte Küche aus der Levante, Spezialitäten aus der Region rund um Isreal, Syrien etc. – darunter zum Beispiel Shakshuka, Mezze oder orientalisches Frühstück. Dazu trinkt man das selbstgemachte (nicht alkoholische) In-Getränk „Gazoz“, das es derzeit nur dort gibt. Unbedingt probieren!

Tina selbst hat Wurzeln in Tel-Aviv. Ihre MitarbeiterInnen stammen aus der ganzen Welt und prägen mit ihrem multikulturellen Hintergrund die authentische Küche. Gekocht wird mit hochwertigsten Gewürzen aus dem hauseigenen Gewürzhandel. So kann man sich auch Inspiration für zu Hause holen und die notwendigen Gewürze ein paar Meter weiter gleich mitnehmen. 

Tina über …

…sich: Eigentlich bin ich Professorin für Finanzrecht an der KF Uni Graz. Mein Herz schlägt aber auch dafür, Kulturen zu vermitteln und zu vernetzen und dadurch Vorurteile abzubauen. Daher der Name „Bethlehem“: jene Stadt, die für Juden, Christen und Moslems eine Bedeutung hat und für das Verbindende steht.

… die Küche: Wir kochen nur mit hochwertigsten Zutaten, haben einen hohen Bioanteil, nutzen unsere selbst importierten Gewürze aus aller Welt. Wir beschäftigen in der Küche Frauen mit multikulturellem Hintergrund, die herausragend kochen können und sich mit den Zutaten und Rezepten auskennen. 

… das Feedback: Da wir nicht aus der Gastro kommen, haben wir in den ersten Monaten unseres Bestehens sehr schnell gelernt, was am Lendplatz funktioniert. Das Feedback der KundInnen ist phänomenal. So kommt es auch schon mal vor, dass wir binnen zweier Stunden komplett ausverkauft sind und wir wieder nachproduzieren müssen. Später kommen wir dann drauf, dass jemand etwas auf Instagram gepostet hat. Das Tempo ist extrem hoch und die ganze Familie bringt sich ein. 

Bestes ums Eck

„Die Rückkehr des Tscheppe-Clans“ titelte die Grazer Lokalpresse, als Katharina Tscheppe in der Grazer Innenstadt ihr TSCHEPPE UMS ECK eröffnete. Tatsächlich kommt Katharina aus einer renommierten steirischen Winzer- und GastronomInnen-Familie.

Im Tscheppe ums Eck kann man an einem der schönsten Flecken der Altstadt täglich frisch produzierte Mittagsgerichte und Mehlspeisen genießen – unter anderem ausgewogene Curries und andere Schöpfgerichte, auch in vegan. Der herzliche Empfang ist inklusive.

…sich: Ich komme aus einer Winzerfamilie und habe jahrelang das Ausflugslokal „Tscheppe an der Weinstrasse“ im Sulztal geführt. In einer mehrjährigen Gastropause war ich in Wien und Niederösterreich als Ernährungsberaterin und Kinesiologin tätig. Dabei durfte ich zahlreiche kleine Lokale kennenlernen, die zur Mittagszeit Schöpfgerichte und Salate angeboten haben. Diese Konzepte haben mir sofort gefallen.

… das Lokal: Durch die Rückkehr nach Graz und damit zu meinen Wurzeln ist auch die Liebe zur Gastronomie wieder entflammt und damit der Traum eines kleinen Ecklokals mitten in der Stadt. Als der Standort in der Albrechtgasse frei wurde musste ich nicht lange überlegen – da war es, mein Ecklokal.

Ein Ort an dem ich meine Gäste mit selbstgekochten Suppen, Curries und Salaten einen gesunden Mittagstisch anbieten und darüber hinaus ein gemütliches Eck mit hervorragenden Weinen, Snacks und Geselligkeit bieten kann. 

gesunde Küche: Die von meiner Oma mitgegebene Liebe zum Kochen und vor allem zu guten Suppen hat mich dazu bewogen, mich auf Suppen und Schöpfgerichte, in meinem Fall Curries, die ich in meiner Zeit in Wien kennen und schätzen gelernt habe, zu spezialisieren.

Meiner Meinung nach entspricht das dem perfekten Mittagessen für Menschen im Arbeitsalltag. Es ist leicht, gesund, belebend, liegt nicht schwer im Magen und macht so auch nicht zu müde um die Aufgaben des Nachmittages zu erledigen.

… mit Mehrwert: Ich bereite alle Gerichte täglich frisch zu, verwende wann immer möglich saisonale und regionale Grundprodukte und lege wert auf eine natürliche, gesunde Zubereitung.

Die Curries sind vegan zubereitet und können mit Huhn ergänzt werden. Die Suppen sind meist vegan oder vegetarisch, es kommen aber auch klassische Suppen wie der „Alt Wiener Suppentopf“ mit Fleischeinlage auf den Tisch.

Für die Mitnahme der Suppen verwenden wir eigene Mehrweggläser um dem Verpackungsmüll etwas entgegenzusetzen.

… Kreationen mit Kürbis & Co.: Ich finde es spannend, mir zu überlegen, wie viele verschiedene Zubereitungsvarianten sich aus einem Grundprodukt wie beispielsweise dem Kürbis zaubern lassen. Gerade darin liegt auch der Reiz für mich.

Besonders freue ich mich über die Entwicklung und Einführung unserer Mehrweg-Suppengläser, da wir damit einen Beitrag zur Vermeidung von Einwegverpackung leisten können.

… den BeWirt*-Faktor: Es bereitet mir große Freude, meinen Gästen einen gesunden und liebevoll zubereiteten Mittagstisch anzubieten und somit dazu beizutragen, dass es ihnen gut geht. Aus meiner Zeit als Ernährungsberaterin weiß ich, dass viele Menschen sich im Arbeitsalltag gesund ernähren möchten, aber oft nicht wissen wie sie das machen sollen. Die Mittagspause ist kurz, die Zeit oftmals knapp.

Voila, da kann ich helfen. Meine Suppen, Curries und Salate sind gesund, absolut frisch und noch dazu schnell angerichtet. Durch die Möglichkeit der Mitnahme können meine Gäste auch für ein gutes, schnelles Abendessen für zuhause sorgen.

Ich liebe die Geselligkeit und den Austausch mit meinen Gästen an meinem Eck. Jeder Tag ist bunt und abwechslungsreich. Ich bin immer wieder begeistert wie viele spannende Menschen ich dadurch kennenlernen darf.

Japan-o-rama

Vera hat ein Faible für Japan und Geschäftspartnerin Katrin ließ sich bereits vor Jahren anstecken. Mit dem OKO WIEN haben sie ihr bislang größtes Projekt gestartet: Ein Restaurant, das alles bietet, was Japanologin Vera in Wien vermisst: Okonomiyaki zum Beispiel, eine Art Pfannkuchen, auf Wunsch direkt am Tisch auf einem Teppanyaki  herausgebrutzelt.

Auch Bowls gibt es im OKO  –  etwa Kara age-Bowl (würzig frittiertes Hühnerfleisch) oder Nasu-Bowl (frittierte Miso-Aubergine), die es in Wien nur hier gibt. Authentizität wird im OKO generell groß geschrieben, nicht nur aus kulinarischen Gründen. Vera und Katrin haben sich ein Stück Wahlheimat nach Wien geholt. Dass die Übung gelungen ist, zeigen auch viele Expats aus Japan unter den Gästen.

Vera über …

… die initiale Idee: Ich habe Japanologie studiert, später für die UNO gedolmetscht und lange für das japanische Fernsehen gearbeitet. Katrin und ich sind seit zehn Jahren Wedding Planer für japanische Paare, die in Wien heiraten möchten. Und wir haben ein nachhaltiges Modelabel und kreieren Dirndl sowie elegante als auch sportliche Damenmode aus traditionellen seidenbestickten Kimonos. Während Corona gab es natürlich keine Hochzeiten mehr und ich habe zu Katrin gesagt, Ich weiß, was wir jetzt machen – nämlich ein japanisches Lokal! Katrin war sofort Feuer und Flamme.

… Lieblingsspeisen: Ich habe meine japanischen Lieblingsspeisen hier in Wien immer vermisst. Deshalb war es klar, dass wir ein Okonomiyaki-Lokal machen sollten, denn das gibt es hier nicht. Okonomiyaki heißt wörtlich „Braten, was mir gefällt“ und ist eine Art Pfannkuchen aus einer Basis aus Ei, Mehl, Kraut, Frühlingszwiebeln, Yamswurzel und japanischen Gewürzen. Und dann kannst du reingeben, was dir eben gefällt: in Japan zum Beispiel Tintenfisch, Schweinebauch oder Fischeier.

… Okos vom Tischgrill: Unsere Okos sind etwas europäischer, mit Speck, Mais, Kimchi, Spinat, etc. – serviert mit japanischen Toppings: etwa Katsuobushi (getrocknete Bonito/Thunfischflocken) oder Aonori (getrocknete Algen). Sie heißen Ninja, Manga oder Judo und es gibt sie auch in vegan.  Wir bereiten unsere Okos frisch für dich zu oder du du brutzelst sie auf einem Tischgrill, einem Teppanyaki, einfach selbst.

… wahlweise Lotussitz: Wir haben auch eine Tatami-Sitzfläche aus Reismatten. Wer es ganz authentisch haben möchte, kann sich im Lotussitz zum Essen hocken, im Hintergrund ein Bild vom Shinto-Schrein in Kyoto. Ich liebe diesen Ort.

… Gott der kleinen Dinge: Ich wollte schon als 8-Jährige in Japan leben, keine Ahnung woher die Faszination damals kam.  Als ich mit 19 Jahren das erste Mal in Osaka gelandet bin, habe ich das Gefühl gehabt, ich bin zu Hause. Ich habe in Japan gelebt und es über 50 Mal bereist. Die buddhistische bzw shintoistische Kultur faszinieren mich. Der Shintoismus besagt etwa, dass alles beseelt ist: die Blumen, die Brunnen. Überall sitzen Götter drin, die für gewisse Dinge zuständig sind. Einer ist zuständig für guten Schulabschluss, der nächste für gute Geburten oder für Kinderwunsch.

… in die Reihe tanzen: In Japan geht es immer um die homogene Gruppe. Alle wollen dazugehören, das muss man mögen. Die Gruppe gibt Zusammenhalt. Auf der Straße begegnen dir alte Männer, die den Verkehr regeln oder sonstwie behilflich sind. Sie tragen Phantasieuniformen, die ihre Frauen ihnen nähen, damit sie dazugehören. Es geht um Respekt und darum, einen Beitrag zu leisten.

… das schönste Lob: Ich habe Katrin angesteckt mit meinem Japan-Fimmel und wir waren auch schon gemeinsam in Japan. Jetzt haben wir dieses Lokal eröffnet und hoffen, dass es floriert. Viele JapanerInnen waren schon hier und sagen, dass es ihnen schmeckt wie zuhause. Das ist natürlich das schönste Lob.

Wunschkonzert

Eigentlich sollte das GATTO IM MUSEUM  „Wunschtheater“ heißen. Aber weil Wirt Matthias Gasser offenbar auf ein bewegtes Leben verweisen kann – und es eine Katze gibt – heißt das neue Beisl im Grazer Volkskunde-Museum jetzt eben genau so. Ungeachtet der Tatsache, dass Küche, Produkte, LieferantInnen und eine viel bespielte Kleinkunstbühne und -garten sehr wohl belegen, dass das Leben ein Wunschkonzert ist – zumindest im Gatto.

Matthias über …

… sich: Ich habe mich schon in jungen Jahren für die Gastronomie entschieden. Nach ein paar Stationen habe ich 2023 die Chance bekommen, das Gatto im Volkskunde-Museum zu eröffnen. Der Name Gatto im Museum war einer von vielen Namensvorschlägen und mein Geschäftspartner hat sich dafür entschieden. Mein persönlicher Favorit wäre „Wunschtheater“ a la Herman Hesses Steppenwolf gewesen.

Gatto ist mein Spitzname. Den habe ich in der Schweiz von Italienern bekommen, weil ich ein Straßenkater bin ;) Und es hat auch deshalb gut gepasst, weil ich Katzen liebe. 

…selbst Gemachtes: Wir versuchen möglichst regional einzukaufen und machen fast alles selbst, wie Gnocchi, Aufstriche und Co. Jeden Dienstag gibt es frisch gebackene Lasagne mit selbst gemachtem Nudelteig.Wir legen auch einen Fokus aufs Einlegen und Fermentieren. Da es unser erstes Jahr mit Küche ist, wird sich das erst im Laufe der nächsten Monate auf der Karte bemerkbar machen. Zu erwarten sind Salzzitronen, Rumtopffrüchte, eingelegte Pilze und vieles mehr.

… Stumpf & Stiel: Meinem Küchenchef und mir ist besonders wichtig ist, dass wir möglichst alles verwerten. Bei einer Tomate trocknen wir beispielsweise die Schalen und machen daraus eine knusprige Garnitur. Der Saft eignet sich zum Klären von Fonds oder für weißes Tomaten-Mousse und das Fruchtfleisch kann man für alles verwenden. Wir kochen mit guten Produkten, verwenden klassische Rezepte, aber auch neue Zubereitungsarten.

… ehrliche Küche: Uns ist wichtig, dass wir ehrlich kochen. Was mir persönlich extrem Spaß macht, ist die Kräuter frisch aus dem Garten zu holen oder die ersten Tomaten zu ernten. Ich freue mich auch schon aufs Sirup machen mit meinen heuer eingesetzten Kräutern, also Waldmeister-, Lavendel- oder Zitronenmelissen-Sirup.

… beste LieferantInnen: Da wir steirisch/ italienisch (venezianisch) kochen, beziehen wir einige italienische Lebensmittel – vieles von einem Biobauern in Udine oder vom Thomüller. Unser Fleisch beziehen wir vom Buchberger. Unsere Desserts machen wir selber und auch das Eis werden wir in Zukunft selber produzieren, aber im Moment kaufen wir noch vom Eisbazaar – die machen großartiges orientalisches Eis mit den besten Zutaten, von Safran über Pistazie bis zu schwarzem Sesam. Die Gewürze zum Kochen beziehen wir zum Großteil von Van den Berg, der Gewürzmanufaktur aus Graz. 

… den BeWirt-Faktor: Ich liebe es, Gastgeber zu sein und Menschen eine gute Zeit zu bereiten. Das brauchen wir alle: Gute Musik, Genuss, die richtige Lichtstimmung und so weiter. Mir geht es auch darum Kleinkunst, einen Raum zu geben. Die größte Freude würde es mir bereiten, wenn mein Publikum weiterhin so durchgemischt bleibt – StudentInnen, PensionistInnen, die Mama, der Papa, PolitikerInnen oder Alternative. Ich möchte einen Ort bieten, wo jede* eine gute Zeit hat! 

Nette Kette

Nach zwei Jahrzehnten in der Finanzbranche beschließt Mike Müllner, dass sein Berufsleben wieder mehr Freude vertragen könnte. 2020 übernimmt Mike die vomFASS Filiale im 7. Bezirk und vertieft sich in deren Produkte. Und weil die Essige, Öle, Spirituosen etc. nicht nur TOP sind, sondern auch mit Liebe zum Produkt und Respekt zur ProduzentIn hergestellt und vertrieben werden, nehmen wir erstmals eine Franchise-Filiale ins GG-Programm. 

Mike über …

… sich: Mein Großvater hatte in Klosterneuburg einen Feinkostladen und ich war als Bub immer im Geschäft. Das hat mich offenbar angetrieben, einen Aushang in der vomFASS-Filiale in der Siebensterngasse ernst zu nehmen, in der ich öfter eingekauft habe. Die beiden Geschäftsführerinnen suchten damals pensionsbedingt eine Nachfolge. Und weil ich von den Produkten immer begeistert war, wurden wir uns einig.

… die Produkte: Wir haben etwa 30 Sorten Essig, von jeder Frucht jeweils sauer-herb bis mild. Wir haben ebenfalls rund 30 native Olivenöle der höchsten Qualitätsstufen aus unterschiedlichsten Ländern im Sortiment. Die Qualität wird auch regelmäßig im hauseigenen Labor überprüft. Sehr beliebt sind auch aromatisierte Olivenöle wie unser Limonenöl. 

Auf der alkoholischen Seite haben wir sieben verschiedene Grappe, 30 Liköre, tolle Edelbrände, 14 Whiskeys, sieben Rumsorten aus der Karibik. Unser neuestes Produkt ist ein fantastischer Tequila aus 100 Prozent blauer Agave, 22 Monate in Eichenfässern gelagert.

… das Sortiment: Das Waren-Sortiment ist vorgegeben, aber ich kann aus einem sehr großen Pool wählen. Ich bin stark in die Spirituosen-Richtung gegangen, um mich ein bisschen von meinen Vorgängerinnen abzuheben. Wir machen auch Tastings. Der Vorteil für mich: Ich habe einen Hauptlieferanten, der mir Top-Produkte liefert. Und ich kann mich um diese Produkte kümmern und sie unseren KundInnen näher bringen. Mein Team und ich kennen uns mittlerweile sehr gut aus. Wir müssen oder dürfen auch alle Produkte verkosten, da ist die Zentrale sehr dahinter.

… die Zentrale: Die vomFASS-Erfinder sind ein Familienbetrieb und in Waldburg bei Ravensburg der größte Arbeitgeber. Dort steht eine riesige Essig-Erlebniswelt und -produktion. Die Essige werden bis auf wenige Ausnahmen alle selbst produziert. Die Familie Kiderlen ist sehr engagiert. In der Region Bodensee unterstützt sie Streuobstwiesen-Bauern, die Mangos für unsere Mango-Produkte kommen von Fairtrade-Bauern aus den Philippinen, um nur einige Beispiele zu nennen. 

… die Produktvermittlung: Zwei Mal im Jahr haben wir ein FranchisenehmerInnen-Treffen irgendwo in Deutschland. Im Herbst 2022 waren wir beispielsweise in der Zentrale in einem riesigen Weinkeller. Dort werden uns auch neue Produkte präsentiert, wie etwa das Antico-Olivenöl. Es stammt von bis zu tausend Jahre alten Olivenbäumen und wurde dem Senior-Chef Johannes Kiderlen in Kreta angeboten, wo er bei der Pressung vor Ort war. Er hat angeregt, dass sich die Olivenbauern der Region für größere Produktionsmengen zusammenschließen und wir haben die Sonderpressung jetzt im Sortiment. 

… Refill-Retro: Unsere Essige und Öle bieten wir in Ton-Amphoren an. Du kannst alles mit einem Löffelchen kosten und wir füllen das Wahlprodukt in wiederbefüllbare Glasflaschen ab. Unsere Spirituosen bieten wir in Glasballons oder Holzfässchen ebenfalls zum Abfüllen an. Das Refill gibt es seit 25 Jahren, damals hat noch niemand von Zero Waste gesprochen.

… der Spaßfaktor: Ich liebe die Interaktion mit den KundInnen. Denn die Produkte sprechen für sich und sind einfach genial. Qualität und Geschmack passen, du musst niemandem einen Schmäh erzählen. Daraus entwickeln sich dann tolle KundInngespräche, das macht einfach Spaß.

 

 

Soulfood zum Schlürfen

Das Shoyu Ramen im 1. Bezirk ist LiebhaberInnen von japanischen Streetfood bekannt. Seit Mai 2023 gibt es auch das Shoyu Pan in der Marxergasse im 3. Bezirk. Es geht wieder um Ramen – raffiniert gewürzte Suppen mit Hühner- oder veganen Gemüse-Fonds und Ramennudeln als Einlage –, die in Asien gerne geschlürft werden. Im Shoyu Pan gibt es auch hausgemachte Pans: süßes japanisches Backwerk aus Germteig, das mit Keksteig überzogen wird. Unermüdliche Wirtin und Seele der beiden Standorte ist Ou Dong (2.v.l.). Die Wienerin schupft ihre Läden aber freilich nicht alleine. „Ohne mein Team“, sagt sie, „bin ich nichts.“

Ou über …

… sich: Meine Eltern sind Anfang der 1980er Jahre aus China nach Österreich gekommen, da war ich sechs Jahre alt. Wir haben ein China-Restaurant aufgemacht und ich musste als Kind mithelfen, das war für mich normal. In die Gastronomie wollte ich später dann auch auf gar keinen Fall, denn Spaß hat mir das natürlich keinen gemacht.

Ich bin als junge Erwachsene zunächst ins Marketing gegangen. Zwischendurch hat mich mein Vater überredet, mit ihm ein Lokal in Bruck an der Mur zu eröffnen, das ich relativ frei gestalten konnte. Nach der Geburt meiner Kinder wollte ich dann etwas Eigenes machen. Mit einer Küche die mir persönlich schmeckt – und das sind japanische Ramen.

… Suppe für die Seele: Wir haben 2016 das das Lokal in der Seilerstätte eröffnet und ich hatte keine Ahnung, dass ich genau den Puls der Zeit damit treffen würde. Um Ramen gibt es einen Hype, aber in erster Linie ist es Soulfood. Ramen tun dir einfach gut. Du hast eine total nahrhafte Suppe und nach dem Essen hast du ein wohliges Gefühl im Magen und wirst nicht erschlagen vom Essen. In Asien schlürft man die Nudeln. Schlürfen gehört einfach dazu und intensiviert den Geschmack. Hier schmeckt es natürlich auch ohne Schlürfen (lacht).

vegane Varianten: Traditionell enthalten Ramen Fleisch. Das gibt es bei uns auch. Da ich aber selber kein Fleisch esse, haben wir viele vegane und vegetarische Gerichte. Unser Green Ramen ist vegan und eine Eigenkreation mit Shitake Pilzen, Kombu, also Seetang, mit vielen anderen Gemüsesorten. Und unser Curry mit Tofu ist mittlerweile auch vegan. Das Yaki Nasu Don ist mit Melanzani und ein traditionelles Gericht. Ich habe es etwas abgewandelt. Und das Mabo Dofu Don ist mit Tofu und ursprünglich ein chinesisches Fleischgericht, bei uns mit veganem Faschierten. 

… Team works: Für mich ist mein Team das Allerwichtigste, denn ohne Team bin ich nichts. Es gibt Zeiten, da stehen die Gäste Schlange, in der Küche brodelt es und hat eine Megahitze. Dann ist die Arbeit wahnsinnig stressig und wir reden nicht mehr viel und verständigen uns hauptsächlich mit Blicken. Jede* weiß dann, was sie* kann und worin sie* am Besten ist. Das ist echtes Teamwork, und als Wirtin bekommst du das nur, wenn du ein sehr, sehr familiäres Arbeitsklima schaffst. Wenn dann  zB eine Kollegin spontan nach Peru muss, weil der Vater krank ist, muss das möglich sein. Und wenn das Kind vom Koch länger mit Anziehen und Kindergartengehen gebraucht hat, kann er auch einmal später kommen. 

… das Hüten des Hype: Mittlerweile gibt es viele Ramen-Lokale, aber ich sehe das nicht als Konkurrenz, ganz im Gegenteil. Ich kann viel lernen von den anderen. Und es ist genug für alle da. Ich glaube, viele künftige GastronomInnen denken sich: „Was der oder die kann, kann ich schon lange“. Aber wir haben sehr, sehr viel Erfahrung mit japanischen Ramen und geben immer unser Bestes.

Design zummmmmh!

Während Corona beschließt Manuela Torres, eine kulinarische Produktlinie zu entwickeln und entdeckt eine Marktlücke bei veganen Pralinen. Manuela – selbst vegan – versucht sich im Nischen-Segment. Heute produziert die DULCERIA neben Schokoladen einzigartige Soulfood-Shots aus mehrschichtigen, mit Kakaobutter überzogenen fruchtig-herben Füllungen. Jede einzelne Praline ist ein handbemaltes und handpoliertes Unikat. Und dulceria ein Beleg dafür, dass gute Produkte kein Marketing brauchen. Oder kaum.

Manuela über …

… sich: Seit ich 16 bin, habe ich im Büro gearbeitet. Tja, und dann kamen Corona und Home Office und ich hatte Zeit zum Nachdenken. Gekocht und gebacken habe ich immer schon gerne. Und weil ich selbst seit sieben Jahren vegan lebe und bei der Recherche gemerkt habe, es gibt hierzulande noch keine veganen Pralinen und hochwertige Schokoladen, wollte ich das machen.

… die Wildcard zum Zuckerbacken: Mitten in der Umsetzung bin ich draufgekommen, dass du dafür eigentlich eine Meisterprüfung als Konditorin brauchst. Ich habe der Landesinnung meine Produkte präsentiert und eine individuelle Befähigung erhalten. So begeistert waren die vom Produkt. 

… handverlesene Unikate: Jede einzelne Praline ist ein Unikat in Handarbeit. Wir versuchen uns immer wieder an neuen Mischungen und kombinieren außergewöhnliche Geschmäcker in mehreren Schichten, etwa Kürbiskerne und weiße Kouvertüre, Peanutbutter und Jelly, Ingwer und Zartbitterschokolade. Der Überzug aus Kakaobutter wird anschließend mit Pinsel, Airbrush oder Schwamm handgefärbt und poliert.

… die wachsende Fanbase: Ich habe Kurse gemacht und Zuhause geübt und ausprobiert. die Familie und FreundInnen mussten als Testobjekte herhalten. 2022 hatten wir dann auf der Veganmania einen Stand und sind überrannt worden. Seitdem wächst die Zahl an KundInnen und StammkundInnen. Sie freuen sich auch über unsere Sondereditionen wie aktuell zum Beispiel über die Love is Love-Edition für die Pride. 

… den Preis der Freiheit: Die Selbstständigkeit ist schwierig, vor allem im Lebensmittelbereich, weil du hundertausend Auflagen und Vorschriften erfüllen musst. Aber ich würde nicht mehr tauschen wollen. Es ist einfach großartig, dein eigenes Projekt zu gestalten und zu sehen, wie gut es bei den Leuten ankommt und wie es wächst und einfach funktioniert. Das ist unbezahlbar.

Julianisches Kulinarium

Das Cafe ESPRESSO im 7. Bezirk braucht eigentlich keine Aufmerksamkeit mehr. Praktisch jede* kennt das Midcentury-Juwel von Julia Zerzer und Michael Novak als Frühstücks- und Abend-Cafe mit kleiner, feiner (und auch veganer) Küche.

Doch jetzt ist das Zuckerlgeschäft nebenan frei geworden. Im LOLLIPOP wird es künftig die Espresso-Küche geben, nur größer. Außerdem eine Greißlerei und die Bäckerei von Julian Lubinger, der sein Handwerk in der Spitzengastro und beim Edel-Bäcker erlernt hat. 

Julia über …

… sich: Ich bin in einem Tiroler Touristenort geboren und im Hotel der Familie aufgewachsen. Meine Mutter hat immer gesagt, „Bitte geh nicht in die Gastro“. Das hat nicht funktioniert. Mein Mann hat Medizin studiert, nebenbei in der Gastro gejobbt und ist picken geblieben. Wir haben 1999 das Wirr eröffnet und 2004 das Espresso. Das Lollipop wird voraussichtlich unser letztes Projekt sein.

… Lokal mit allem: Im Lollipop wird es alles geben – eine Greißlerei mit Gemüse, Fleisch und Fisch, fertiges Essen und die fantastischen Backwaren von Julian Lubinger. Wir werden unser Eingewecktes im Glas anbieten, diverse Saucen, Fermentiertes, Gulasch, Suppen. Für das Espresso produzieren wir die Gläser seit mehr als zehn Jahren und rund ein Drittel der Produkte war von Anfang an vegan. Die Speisen kannst du im Lollipop auch bestellen und vor Ort konsumieren. Wenn es keinen Platz gibt, nimmst du sie einfach rüber ins Espresso.

… Croissants aus Sauerteig: Julian experimentiert gerne, zum Beispiel mit Croissants aus Sauerteig, die er schon jetzt für das Espresso bäckt. Sie kommen sehr gut an. Davor war er beim Edel-Bäcker und wollte sich schon länger selbstständig machen. Im Lollipop wird er sich unter eigenem Namen einmieten. Wir können hier lokale Synergien schaffen.

… Waldviertler Blondvieh: In der Greißlerei werden wir Michis legendäre Würste anbieten. Das Fleisch kommt vom Bio-Schober aus dem Waldviertel. Der Schober hat ausschließlich frei lebende Rassen wie das Waldviertler Blondvieh. Wir werden Gemüse von den Dirndln am Feld anbieten und von Biosain am Wachtberg – alles ProduzentInnen, von denen wir schon jetzt beziehen. 

… Miteinander im 7.: Dieses Miteinander des Kleinstrukturierten ist der eigentliche Grund, warum wir das Geschäft übernehmen wollten –  Hier im 7. Bezirk wird das auch funktionieren. In den vergangenen zehn Jahren hat sich sehr viel getan, er ist international und hipp geworden. Solange sich die jungen Leute Wohnraum leisten können, bleibt das auch so. Das ist allerdings ein bissel der Knackpunkt.

 

„Ohne Muschi am Etikett würde die Botschaft untergehen“

Zunächst war da ein Wort, dass der Sozialarbeiterin und Künstlerin Sophie Tschannett nicht mehr aus dem Kopf ging: Muschikraft. Es folgten Vulva-Abziehbilder, die Sophie selbst designte. Dann kam die Idee mit dem Bier. Und Sophie fand Anna Haider. Anna ist Miteigentümerin der BRAUMANUFAKTUR SCHALKEN und war rasch überzeugt.

Seit März 2022 braut Schalken MUSCHICRAFT. Ein fruchtiges Pale Ale mit einer dezent herben Note. 10 Cent pro Flasche gehen an Frauenhäuser. Sophie will aber gegen jede Form von Diskriminierung aufzeigen. Braucht es dafür die Vulva im Logo? „Ja“, meint Sophie.

Wie bist du auf Muschicraft gekommen?

Sophie: Ich komme aus dem Sozialbereich und habe mit Bierbrauen gar nichts am Hut. Mir war klar, ich brauche jemanden, der das für mich macht. Und Anna war die Erste, die gesagt hat, „Cool, das klingt spannend“. Ich hatte auch das Gefühl, Anna ist die erste, die versteht, worum es mir geht. Einfach weil sie auch eine Frau ist.

Und worum geht’s dir?

Sophie: Die größte Personengruppe, die am längsten unterdrückt wurde und immer noch wird, hat eine Vulva. Als Sozialarbeiterin habe ich Gewalt an Frauen hautnah miterlebt. Schlüsselerlebnis war aber das Gespräch mit einer Freundin, die mir erzählt hatte, dass sie ihre beiden Chefs von einem Projekt abziehen wollten, weil sie eine Vulva hat. Sie hat diese Männer unglaublich gut gegen die Wand argumentiert. Und mir ist damals rausgerutscht: „Du hast einfach die Muschikraft!“

Muschikraft war in der Welt.

Sophie: Genau, das Wort hat nicht nicht mehr losgelassen und ich wollte unbedingt etwas damit machen. Mir ist damals aufgefallen, dass Sprayer in ganz Wien Penis-Tags verbreitet haben. Als Künstlerin beschäftige ich mich auch viel mit der Frage, wem der öffentliche Raum gehört. Also habe ich Vulva-Sticker designed und überall hingeklebt. Und es gab sofort so viel Resonanz, dass ich die Sticker über Österreich hinaus verschickt und den Erlös an Frauenhäuser gespendet habe. 

Und wie kam’s zum Bier?

Sophie: Wegen des nahe liegenden Wortspiels mit Muschi Craft hab ich mir irgendwann gedacht, „Oida wie geil wäre Muschikraft als Bier“. Ich habe Dollarzeichen gesehen (lacht).

„Selbst wenn die größten Nazis Muschicraft trinken, machen sie letztlich was Gutes.“

Und da kam Schalken ins Spiel. Ihr seid als einzige Brauerei sofort auf Muschicraft angesprungen. Warum?

Anna: Weil wir und besonders ich für solche Ideen offen sind. Als Frau hat man es in einer männlich dominierten Brauerei-Szene schwer und fühlt sich mitunter auch sehr einsam. Struktureller Sexismus begegnet dir aber überall und es geht schon auch ein bissel darum, das Patriarchat zu stürzen. Viele haben uns am Anfang erbost gefragt, was das soll oder haben böse Mails geschrieben. Meine Antwort war: „Du redest darüber, also haben wir offenbar einen Nerv getroffen.“

Sophie: Das ist ja das Tolle an Muschicraft, dass du mit dem Bier in eine reine Männerdomäne einfällst. Beim ersten gemeinsamen Verkauf kamen vor allem Männer über 60. Viele zeigten nur auf die Flaschen und sagten: „Ich will das Bier hier.“ Und wir so: „Naja, bei uns kriegt man das Bier nur, wenn man den Namen auch aussprechen kann.“ Das haben sie dann gemacht.

Anna: Einigen ist das richtig schwer gefallen (lacht). Die wollten am Stammtisch was zum Erzählen haben. Mittlerweile hat sich das eingependelt und die Zielgruppe ist breiter geworden. Wir haben als Basis für Muschicraft unser Ottakring Pale Ale oder OPA genommen und variiert – es kommt sehr gut an und vielen geht es einfach auch um den Inhalt.

Aber denkt man in Stammtisch-Runden jetzt feministischer? 

Sophie: Die Leute reden darüber. Und es geht uns schon auch darum, das Thema raus aus der Blase und dorthin zu bringen, wo es noch nicht ist.  Was die KundInnen dann damit machen, liegt nicht mehr in meiner Hand. Der schöne und unkaputtbare Teil an diesem Bier sind die 10 Cent pro Flasche, die an Frauenhäuser gehen. Selbst wenn die größten Nazis Muschicraft trinken, machen sie letztlich was Gutes.

Braucht es die Vulva, um auf Feminismus aufmerksam zu machen?

Sophie: Wenn da keine Muschi am Etikett wäre und das Bier einfach Frauen-Bier oder auch Vulva-Bier heißen würde – die Botschaft würde untergehen.  Die Vulva ist eine Provokation und auch heikel, weil viele unterdrückte Personen keine Vulva haben. Wenn ich von Feminismus spreche, meine ich deshalb immer intersektionellen Feminismus. Im Kampf für alle Personen, die von Unterdrückung betroffen sind, verwende ich die Vulva als Befreiungssymbol.

Oase für Herz und Bauch

Ashru und Chintamani (Bild) führen das MY SECRET GARDEN. Die beiden haben auch bürgerliche Namen. Ihre spirituellen hat ihnen Sri Chinmoy verliehen, dessen SchülerInnen sie sind. Innerer Einklang, Klarheit im Handeln und Tun, Respekt und Demut – darum geht es in aller Kürze.

Und das vermitteln sie auch ihren Gästen. Mit vorwiegend veganer und glutenfreier Küche. Mit einer Schanigarten-Oase inmitten von Trubel. Und ja, auch mit Spiritualität. Ergebnis: hoher Wohlfühlfaktor für Herz und Bauch. Das anerkennen auch Gastro-Kritiken von Falter bis Falstaff. Ganz nüchtern.

… den Garten: Wir haben einen großen Garten und der wirklich sehr schön, mit Blumen und viel Grün. Unsere Gäste nennen ihn manchmal Oase. Also man kommt von der Mariahilfer Straße rein, von der belebten Einkaufsstraße. Und taucht ein in diese Welt der Ruhe, dazu trägt auch der Raimundhof bei, der ist wirklich sehr, sehr schnuckelig. Es ist ruhig, und trotzdem im Geschehen. 

… die Meditation: Wir haben einen kleinen Meditationsraum und versuchen vor jeder Schicht zu meditieren. Meditation ist etwas, das man fühlt. Und wir wollen mit unseren Restaurants unseren Gärten dieses Gefühl auch vermitteln: mit der Musik, mit den Speisen. Dass sie diese innere Ruhe auch spüren. Wir bieten das auch MitarbeiterInnen an, aber wir wollen sicher niemanden „bekehren“.

… die Botschaft des Essens: Es eine Philosophie dahinter und der Gast schmeckt das auch. Es geht darum, dass wir beim Kochen oder beim Servieren mit uns selbst im Reinen sind. Dass ich ein gutes Instrument bin, dass das Essen gut schmeckt und gut bekommt. Man kann über Essen sehr unmittelbar viel transportieren. Jeder will und muss essen, wenn man die Bewirtung bewusst und mit Verantwortung macht, hat man bereits einen Dienst erwiesen. 

… die Küche: Wir bieten täglich ein Curry an, glutenfrei und vegan. Die Currys sind sehr beliebt, in der Zwischenzeit haben wir 30 oder 40 verschiedene Currys, zum Beispiel auch ein thailändisches oder ein karibisches Curry. Unser zweites Gericht kann eine Bowl sein oder Lasagne, Moussaka, Penne al forno …  Jeder unserer drei Köche kocht für zwei Tage, alleine deshalb ist die Küche abwechslungsreich.

80 Prozent unserer Gerichte sind vegan, die restlichen sind vegetarisch. Die allermeisten Gerichte sind glutenfrei. Auch unsere Kuchen, die wir alle selber backen, sind bis auf einen alle glutenfrei. Das nehmen unsere Gäste auch sehr gerne an.

… das Klima: Wir haben ein sehr familiäres Klima hier, wir tauschen uns aus, wir bringen uns ein, es gibt Bonusse. Wir haben auch währen der Corona-Krise alle MitarbeiterInnen behalten, obwohl das trotz aller Unterstützungen ein großer Verlust war.

… einen Traum: Ich bin Golfspieler und wollte mentales Training für Profi-Golfer anbieten. Vor fünf Jahren, Vorher Manager in einer Handelsfirma. Dann bin ich dort weg, wollte ein Buch dazu schreiben. An dem Tag habe ich von Sri Chinmoy geträumt und wie ich aufgewacht bin, war mir völlig klar, ich mache ein Restaurant. Und so ist das entstanden.

… böses Erwachen? (Ashru:) Es ist viel Arbeit, aber ich habe noch immer viele Freude dabei. Das ist jetzt mein Platz hier und mein Leben. (Chintamani:) Ich bin eigentlich Archäologin. Früher, im Elfenbeinturm der Wissenschaft, konnte ich mich in der Bibliothek vergraben. Jetzt ist der Kontakt mit Menschen viel intensiver. Das ist fordernd, aber auch sehr erfüllend.

Ton, Steine, Tee

Tee also. Aber: kein 0815 Earl Grey oder ordinärer English Breakfast. Sondern das richtig gute Zeug aus dem RAMI TEA: Aromen, die du noch nie geschmeckt hast. Ganzheitliche Energie, die du so noch nie gespürt hast.

Durch ihre Keramik-Workshops sind Kate, Anouk (Bild li., re.,) und Teresa zum Tee gekommen. Und weil alle drei Internationales Menschenrecht in Wien studiert haben, sind ihre Tees natürlich auch fair und nachhaltig produziert.

Jeder Besuch ist ein Erlebnis. Und seien wir uns ehrlich – Single Origin Arabica Kaffeeröstungen werden eh langsam fad;)

Kate und Anouk über…

… Ton und Tee: Es ist lustig, weil die meisten Leute von der Geschmacksseite zum Tee kommen und wir ursprünglich von der Keramikseite.

Wir hatten und haben Tee-LiebhaberInnen in unseren Keramik-Kursen. Sie kamen um zu lernen, wie man Teekannen herstellt, und sie brachten Tee mit. Wir probierten einige Tees, die wir noch nie zuvor probiert hatten, und es war wie eine Offenbarung. Uns wurde klar, dass es da eine ganze Welt gab, von der wir keine Ahnung hatten. 

… fantastische Tees: Es gibt fantastische Tees. Von einem intensiven Honig-Schwarztee, der dich abends beruhigt – ähnlich einem dunklen Oolong –, bis hin zu einem grünen Genmaicha mit geröstetem Reis, der energetisierend wirkt und dich morgens aufweckt und auf den Tag vorbereitet. Und alles dazwischen.

… the art of sipping: Wichtig ist auch die Art des Trinkens. Wir trinken Tee aus kleinen Kannen, wir gießen mehrmals auf und lassen ihn nur kurz ziehen. Das ist eine sehr gemütliche Form des Zusammenseins. Und damit wären wir wieder bei der Keramik, denn die Herstellung hat auch mit Entschleunigung und sich Zeit für sich selbst nehmen zu tun.

… Tee und echten Tee: Wir haben auch Kräutertees, die fantastisch schmecken. Unser Hauptaugenmerk liegt jedoch auf dem sogenannten echten Tee von der Tee-Pflanze Camellia sinensis. Von ihr kommen alle Grün- und Schwarztee-Sorten oder auch weißer Tee, das hängt nämlich grundsätzlich vom Grad der Fermentation ab. Diese Tees können wie gesagt auch entspannend und beruhigend wirken. Und sie können einen Blumenstrauß an Aromen entfalten, was wiederum von von vielen Faktoren abhängt.

… mehrfach guten Tee: Wir haben Tees aus allen Ländern, die guten Tee machen. Wir haben also Tees aus Japan, aus Georgien, Taiwan, China, und und und. Wir achten sehr darauf, dass unsere Tees nachhaltig und sozial produziert werden. Wir haben zum Beispiel Tees aus Sri Lanka frisch im Sortiment. Sie kommen von einer Teeplantagen-Kooperative, die nachhaltig produziert und mit Einheimischen zusammenarbeitet, die am Gewinn beteiligt sind. Und ihre Tees sind auch fantastisch.

… Tee-Liebe: Unsere Hauptzielgruppe sind Menschen, die noch nie richtig guten Tee probiert haben. Wenn sie zu uns ins Lokal kommen, sind sie herzlich eingeladen, jede Frage zu stellen und jeden Tee zu probieren. Wenn sie sich Zeit nehmen, werden sie neue Aromen und Wirkungen erleben. Und wir sind sehr zuversichtlich, dass jeder einen Tee finden wird, den er liebt.